Mehr Flüge nach Tegel und weniger Lärmschutz

Berlin. Die Übergabe der alliierten Lufthoheit über Berlin an die Bundesregierung könne sich »teilweise für die Berliner Bevölkerung nachteilig auswirken«, erklärte gestern AL-Umweltsenatorin Schreyer. Durch die Einführung des bundesdeutschen Fluglärmgesetzes würden in der Umgebung von Flughäfen Schallschutzmaßnahmen nur noch dann öffentlich gefördert, wenn sie in der engen Lärmschutzzone 1 vorgenommen würden. In der erweiterten Zone 2, für die nach dem Berliner Fluglärmgesetz ebenfalls Fördermittel geflossen waren, werden nach Schreyers Angaben Schallschutzkosten jetzt nicht mehr erstattet. Trotz der in Deutschland einzigartigen innerstädtischen Lage des Flughafens Tegel habe Bonn eine vom Senat gewünschte Sonderregelung für Berlin bisher »nicht akzeptiert«, bedauerte Schreyer. Seit gestern erteilt das Bundesverkehrsministerium den Fluggesellschaften die Genehmigungen für den Winterflugplan. Die Flüge würden in dem Umfang bewilligt, wie von den Fluggesellschaften beantragt, wurde in Bonn bestätigt. Damit kommt auf Tegel ein Zuwachs bei der Zahl der Starts und Landungen zu. Die amerikanischen, britischen und französischen Fluggesellschaften werden ab dem Sommerflugplan 1991 ihre Dienste im Berlin- Flugverkehr stufenweise einschränken. Nach einer Vereinbarung zwischen Bonn und den alliierten Regierungen soll die Zahl ihrer Flugdienste im Sommer 1991 zunächst um 20 Prozent sinken, in jeder folgenden Flugplanperiode dann um jeweils zehn Prozent. Dieser Übergangszeitraum soll Ende des Sommers 1993 abgeschlossen sein. hmt