INTERVIEW: "Fraktion politisieren"
■ Der neue grüne Fraktionsvorstand Martin Thomas
taz: Du bist heute in den letzten grünen Fraktionsvorstand vor der Bürgerschaftswahl gewählt worden. Wie ist die grüne Fraktion noch zu retten?
M. Thomas: Die grüne Fraktion braucht man nicht retten, weil sie auf den einzelnen inhaltlichen Gebieten gute Arbeit leistet.
Aber man merkt in der Öffentlichkeit so wenig davon.
Das stimmt, unsere große Schwäche ist, daß wir unsere politischen Themen nicht genügend bündeln.
Den Grünen hat nur der richtige Sprecher gefehlt?
Zumindest hat den Grünen ein Vorstand gefehlt, der versucht hat, die Fraktion zu politisieren. Das habe ich immer kritisiert, und deshalb habe ich mich zur Wahl gestellt, weil ich glaube, daß ich dazu in der Lage bin.
Du hast heute von den vier Kandidaten das zweitschlechteste Ergebnis bekommen — warum?
Das hat mit innergrünen Animositäten zu tun, die mich aber wenig interessieren, weil ich Politik mache für die Leute, die uns gewählt haben.
1989 bist Du durchgeflogen.
Letztes Mal war ich vorgeschlagen und dann von der Person in hinterhältiger Weise nicht gewählt worden.
Das war Hajo Sygusch...
Ja, das war Herr Sygusch. Das hab' ich aber mit Humor überlebt. Man lernt ja nie aus bei den Grünen, wie man hinterhältig mit dem Bleistift exekutiert wird. Fragen: Dirk Asendorpf
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