Kultur-»Abwicklungen« bleiben umstritten

Berlin. Die am Freitag von der AL der Öffentlichkeit zugespielte Senatsbeschlußvorlage über die »Überführung oder Abwicklung der den Magistratsverwaltungen nachgeordneten Einrichtungen« stieß nicht nur bei den Betroffenen auf Widerstand. In einem Schreiben an den für die Vorlage verantwortlichen Innensenator forderte die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten in Abstimmung mit der Ostberliner Kulturstadträtin Rusta Korrekturen an dem Papier. So soll nach Vorstellung der Kultursenatorin u.a. das Ostberliner Haus der Jungen Talente (HdJT) als Veranstaltungsort mit 25 Beschäftigten und unter Trägerschaft des Landes erhalten bleiben. Das Puppentheater Berlin dagegen, so das Haus Martiny, soll als Spielstätte für Freie Gruppen mit 20 Beschäftigten — ebenso wie das Metropol-Theater — in der Form eine landeseigenen GmbH überleben. Für Ost-Berlins Kabarett »Die Distel«, das künftig in privater Trägerschaft betrieben werden soll, fordert die Kulturverwaltung mindestens für 18 Monate »Landessubventionen«.

Ob schon heute, wie geplant, über das Papier in der Sitzung von Magistrat und Senat entschieden wird, bleibt fraglich. Der Pressesprecher Frau Rustas, Dahlheim, hält dies, »wenn kein Wunder geschieht«, für ausgeschlossen, und auch Innenstadtrat Krüger sieht keinen Entscheidungsnotstand, gibt aber zu bedenken, daß »nach dem 2.12. das Prä der Finanzverwaltung gilt und die dann gnadenlos abwickelt«. a.m.