Delmenhorst: Skinüberfall

■ Besitzer einer Kneipe verletzt, Scheiben Bruch

Nach Monaten des Waffenstilstandes haben Skins am Samstag eine Delmenhorster Kneipe überfallen, die als Treffpunkt von Autonomen und Antifa-Gruppen gilt. In der „Kneipe ohne Namen“ wurden sämtliche Scheiben zerschlagen. Dem Besitzer wurde mit einem Baseballschläger auf den Arm geschlagen. Er mußte im Krankenhaus behandelt werden. Sachschaden: 3.000 Mark.

Bereits am 3. Oktober war es vor dem Delmenhorster Rathaus zu Angriffen alllerdings nur verbaler Art gekommen. Anläßlich der Vereinigungsfeierlichkeit hatten Autonome vor einem Großdeutschland gewarnt, während Skins mit Parolen „Ausländer raus“ forderten. Als Reaktion hatten die Antifas ein bereits vereinbartes Fußballspiel mit den Skins abgesagt.

Dieses Fußballspiel war eines der Ergebnisse der Arbeit im Delmenhorster Jugendzentrum „Villa“. Dort trifft sich seit geraumer Zeit eine Skingruppe, die von einem festen Ansprechpartner betreut wird. Die Animositäten zwischen Skins und Antifas konnten soweit abgebaut werden, daß es bis Samstag zu keinen Tätlichkeiten mehr kam.

Für die Antifas bedeutet der Kneipenüberfalll ein „Ende des Friedensabkommens.“ Dennoch: „Es soll keinen Bandenkrieg geben“, hofft einer von ihnen. Ihre Forderung: Das Jugendzentrum Villa solle die Türen für an dem Überfall beteiligte Skins geschlossen halten. shbk