Afrika-Tips aus Bremen

■ Erstes „Afrika-Jahrbuch der Bremer Uni

Die Afrika-Forschungsgruppe der Universität Bremen hat jetzt ein erstes „African Development Perspectives Yearbook“ herausgegeben. Dem gängigen — Bild: Afrika als „Internationaler Sozialfall“, als „Armenhaus der Welt“, wollen die WissenschaftlerInnen der Bremer Uni mit dem „Afrika Jahrbuch“ Initiativen zur Krisenbewältigung entgegenstellen. Das 700 Seiten starke Sammelwerk ist „die erste jährliche, auf Afrika bezogene, englischsprachige Reihe in der Bundesrepublik“, so Mitherausgeber Robert Kappel.

Das Jahrbuch will allen mit Afrika befaßten WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen und Organisationen wichtige afrikanische Dokumente zugänglich machen, wie die „Khartoum Declaration“, die hier schwer zu erhalten sind. Dadurch sollen Diskussionen in Afrika selbst, von der lokalen bis zur nationalen Ebene, über eingene Wege einer „Entwicklung mit menschlichem Antlitz“, so der Untertitel des Buches, stärker verbreitet werden. Dokumentiert werden auch Positionsbeschreibungen internationaler Organisationen, wie der UNICEF, der OECD und der Weltbank zur Strukturpolitik in Afrika. Einer der sieben Schwerpunkte des „Yearbook“ enthält Aufsätze zur ökologischen Krise, ein weiterer widmet sich den Beziehungen zwischen Afrika und der EG. Vorgestellt werden außerdem erfolgreiche Modelle für eine eigenständige afrikanische Entwicklung, zum Beispiel aus Zimbabwe und Botswana. Die HerausgeberInnen Hellmuth Färber, Jutta Franz, Dirk Hansohm, Robert Kappel, Peter Oesterdiekoff, Karl Wohlmuth und Barbara Worch arbeiten bereits am zweiten Jahrbuch, das zu den vorhandenen Schwerpunkten vor allem die Lage der Frauen in Afrika thematisiert. Das „African Development Perspectives Yearbook 1989“ (Verlag Schelzky&Jeep) gibt es für 98 Mark im Buchhandel.

asp