■ KURZMELDER
: Entvölkert

M E L D E R Der weitaus größere Teil der Filialen des ehemals staatlichen Volksbuchhandels in Ost-Berlin wird privatisiert. Betroffen sind rund 70 Prozent der Buchhandlungen. Künftig werden sie von ihren ehemaligen Angestellten aus dem Osten, vor allem aber von Buchhändlern aus dem Westen der Stadt und dem alten Bundesgebiet betrieben. So ist bereits die ehemalige Verkaufsstelle im Haus des Lehrers von der Cornelsen-Verlagsgesellschaft mbH Bielefeld in ein Konsultationszentrum umgewandelt worden. J.F. Lehmanns Medizinische Buchhandlung GmbH hat die Buchhandlung für Medizin in der Friedrichstraße, die Läden der Charité und im Klinikum Buch vertraglich gebunden. Auch einige der Kommissionsgeschäfte des ehemaligen Volksbuchhandels stehen vor der Gründung als privatwirtschaftliche Unternehmen. Mehrere Läden sind zur Nutzung von der Berliner Buchhandelsgesellschaft Bouvier und Nicolai GmbH übernommen worden. So firmiert das ehemalige »Internationale Buch« in der Spandauer Straße seit Ende September unter dem Namen Bouvier. Die in Ost-Berlin bekannte Autorenreihe des »Internationalen Buchs« wird am 13. Oktober um 19 Uhr mit Pavel Kohout und seinem Buch Ende der großen Ferien als »Bouvier Literaturbühne« weitergeführt.