BuM-BuM-Landowsky ...

■ ... attackiert das Kreuzberger »Büro für ungewöhnliche Maßnahmen«

Kreuzberg. Als »unglaublichen Skandal« hat der Berliner CDU-Generalsekretär Klaus Landowsky die Förderung des »Büros für ungewöhnliche Maßnahmen« per Staatsknete gegeißelt.

»Das BuM«, wie er das in Kreuzberg ansässige »Büro« per Pressedienst in vertraut-familiärer Abkürzung nannte, habe »seine Hauptaktivitäten in den vergangenen Jahren darauf konzentriert, Handlungsanleitungen für Gewaltakte zu erstellen, Seminare über planmäßige Störungen von Veranstaltungen durchzuführen und unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit zu Gewalt gegen Personen und Sachen aufzufordern.«

Dazu seien unter anderem die Vorbereitung des Berlinbesuches des damaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan 1987 und der jetzige »Versuch der planmäßigen Störung der Einigungsfeierlichkeiten« zu zählen. Dafür habe die Senatsverwaltung für Kultur dem »BuM« »mindestens 100.000 DM« bezahlt. Deshalb fordere er die »umgehende Einstellung« der bisherigen Förderung. — BuM-BuM-Landowsky scheint sich mit seinen Ausführungen jedoch kräftig ins eigene Knie geschossen zu haben. Es war sein eigener CDU-Senat, der dem »Büro« 1989 die erste Rate Staatsknete in Höhe von 40.000 DM überwies — beispielsweise für künstlerische Aktionen zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution und zum 3. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe. Im Jahr des Reagan-Besuches bekam das »Büro« jedoch keinerlei Geld, wohl aber Lob von Landowsky höchstpersönlich. Seine Protest-Dia-Show gegen Mieterhöhungen Berlin wird helle sei »künstlerisch beachtenswert und interessant«, befand er damals.

Ein »unglaublicher Skandal« sei hier doch vielmehr, konterte eine Sprecherin des »Büros«, wenn der CDU- Politiker sich nicht sachkundig mache und solche Veranstaltungen wie das mit 53.000 Mark geförderte Festival Ende April am Kollwitzplatz als Gewaltseminar hinstelle: »Wo bitte hat Herr Landowsky denn studiert?« usche