UNTERM STRICH

Zur modernen Technologie, insbesondere der Entwicklung im elektronischen Medienbereich, findet in Hamburg vom 6. bis 8. November ein Symposium mit Namen Interface statt. Die Tagung ist öffentlich. Unter anderem findet am 6. eine Podiumsdebatte zur Rolle des Künstlers statt, an der Herbert W. Franke und Hans-Otto Peigen teilnehmen und die von Stefan Bollmann (Redaktion der empfehlenswerten 'Zeitmitschrift‘) geleitet wird. Besonders gefällt uns der Titel eines Vortrags von Karel Dudesek aus Hamburg: „Die neue Eloquenz im öffentlichen Raum“. Information: Kulturbehörde HH, Steintorpl. 1, Tel. 040/29188-2708.

In ihrem Enquete-Bericht für den Bundestag haben die befragten Naturwissenschaftern die Solarenergie deutlichst als machbar, umweltpolitisch dringend geboten sowie finanzierbar empfohlen. Bei der Energiegewinnung aus Kohle, Öl, Gas und Kernenergie seien die volkswirtschaftlich hohen Folgekosten für die Beseitigung der Umweltschäden nicht enthalten; bei solarem Wasserstoff verfüge man im Gegensatz dazu über eine saubere und umweltverträgliche Energiequelle.

Bundesbildungsminister Jürgen Möllemann erwartet von den Ländern eine „ernsthafte Grundsatzdiskussion“ über die mögliche Verkürzung der gymnasialen Schulzeit im vereinten Deutschland. Die Entwicklung in der DDR könne zum Anlaß genommen werden, endlich auch „Bewegung in die leidige Schulzeitdebatte“ auf bundesdeutscher Seite zu bringen. Die Tatsache, daß Möllemanns Schulzeit selbst nicht die schönsten und größen Früchte gezeitigt hat, mag zu diesem Vorschlag seinerseits beigetragen haben. Wir Nachsitzer aber raten: Möllemann, geh du voran! Ein paar Jährchen Ministerium und dann ab in die Produktion!

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, bekannt in Stadt und Land für wertfreie Forschung, hat den neun ehemaligen DDR-Universitäten und Technischen Hochschulen ein GastprofessorInnen-Programm für die nächsten beiden Semester angeboten. 57 Professoren und Privatdozenten aus dem Bundesgebiet in den Fächern Politik, Geschichte und Wirtschaft sollen Vorlesungen und Kolloquien halten; bereits 40 Wissenschaftler sind vermittelt. Die Stiftung will ab sofort in ihre Begabtenförderung auch die Studenten der ehemaligen DDR einbeziehen.

Ein Eisenbahnwagen, der durch die deutsche Geschichte mit bemerkenswerter Kontinuität gefahren ist, hält Einzug in das museale Haus der Geschichte in Bonn. Dort wird der Salonwagen 10205 (Länge: 23,5 Meter, Gewicht: 60 Tonnen) das größte Objekt sein. Der Waggon ist mit einem Hauptsalon, zwei großen Schlafzimmern und Begleiterräumen, Badezimmern und einer Küche ausgestattet. Adenauer benutzte diesen Wagen auf der Reise nach Moskau zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen (1955) und als abhörsicheren Konferenzraum. Zuletzt fuhr der Wagen 1970 nach Erfurt und hatte Willy Brandt geladen, der sich mit Willi Stoph traf. Das Gefährt wurde 1937 gebaut und war Bestandteil des Sonderzuges „Asien“, den Göring für seine Reisen benutzte.