SPD: Sammeln fürs Abtreibungsrecht

Bonn (taz) — Der Streit zwischen SPD und FDP um das Abtreibungsrecht geht weiter. Gestern verkündete der FDP-Vorsitzende Lambsdorff, seine Partei trage keinen Kompromiss mit, bei dem der Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch herausgenommen werde. Zuvor hatte FDP-Frau Adam- Schwaetzer einem Entwurf der SPD, der die Straffreiheit für Frauen vorsieht, zugestimmt. Im Deutschlandfunk flunkerte sie: Es könne keine Rede davon sein, daß Lambsdorff und Mischnick die FDP-Frauen zurückgepfiffen hätten.

Renate Schmidt (SPD) stellte gestern ihren Entwurf für das „Schwangerenhilfegesetz“ vor. Wie die taz berichtete, sieht er neben einer nicht durch Strafe bedrohten Fristenregelung eine breite Palette von Hilfen für Schwangere und Mütter vor. Schmidt verbarg ihren Ärger über die FDP nicht: Noch in dieser Legislaturperiode einen interfraktionellen Antrag einzubringen, sei schließlich die Idee von Adam- Schwaetzer gewesen. Kommende Woche will Renate Schmidt für ihren Entwurf Unterschriften bei allen Parteien sammeln. TS