Wenn das Wunschkind ein Wunsch bleibt

■ Frauengesundheitszentrum bietet Gruppe an

Die meisten Frauen glauben von sich, daß sie fruchtbar sind. Manchmal zwanzig Jahre schlucken sie die Pille, lassen sich Spiralen einpflanzen, hantieren mit verschiedensten Utensilien, um eine Schwangerschaft zu verhüten. Wenn sie dann plötzlich doch wollen und nach einigen Monaten des „Probierens“ immer noch nichts „passiert“ — laufen sie zu ÄrztInnen und lassen sich behandeln: mit Hormonen, mit Insemination und was sonst die medizinische Technik noch hergibt. Der Kinderwunsch wird zur Hauptsache im Leben. Oft schämen sich die Frauen, fühlen sich unzulänglich, meinen sich rechtfertigen zu müssen.

Ein „Innehalten von dem heftigen Bemühen, ein Kind zu bekommen“, verspricht die Gruppe „Wenn das Wunschkind ein Wunsch bleibt“ beim Frauengesundheitszentrum. Bereits zum dritten Mal bieten die Sozialpädagogin Helga Egbers und die Sozialwissenschaftlerin Ingrid Blanken diese Gruppe an.

„Viele Frauen, die zu uns kommen, haben schon alles mögliche versucht“, sagt Ingrid Blanken. Das Gespräch mit anderen Frauen mit demselben Problem, das Hinterfragen des heftigen Kinderwunsches und eine Bestandsaufnahme von Lebenssituation und Partnerschaft in der Gruppe hilft den Frauen, medizinische Wunder nicht zu erwarten. Auch wenn es der Medizin gelingt, körperliche Barrieren zu überwinden, ändert sich dadurch nichts an psychischen Belastungen der erfahrenen Unfruchtbarkeit. Die Gruppe ersetzt keine Therapie, sondern gibt „Raum zum Luftholen“. bear

„Wenn das Wunschkind ein Wunsch bleibt“ — beginnt am 1. November um 18 Uhr im Frauengesundheitszentrum, Hohenlohe 40, Telefon 340090.