Fehler bei der Olympiaplanung

■ Dennoch wird Zustimmung zur Bewerbung für die Olympischen Spiele empfohlen

Berlin. Pannen bei der Olympiabewerbung: Obwohl die Parlamentsausschüsse für Umweltschutz, Bau- und Wohnungswesen sowie Stadtplanung den Abgeordneten empfahlen, dem Senatskonzept für die Olympiabewerbung im Jahr 2000 zuzustimmen, wurden erhebliche Planungsunsicherheiten und -lücken deutlich. Gestern ging es insbesondere um die zeitlichen Horizonte für die Olympiagroßprojekte in Ruhleben, Rummelsburg und am Westhafen. So ist etwa immer noch nicht geklärt, ob der Bund einer Schließung des Westhafens überhaupt zustimmt — und ob es bei einer möglichen Verseuchung des Geländes mit giftigen Altlasten überhaupt Alternativstandorte gibt.

Genauso sieht es beim Standort Rummelsburg aus. Beim geplanten Olympischen Dorf in Ruhleben, so die Kritik der Ausschüßler von der AL, sei immer noch unklar, inwieweit in Naturflächen eingegriffen werden müsse und wie stark das Gelände, ein ehemaliger alliierter Schießplatz, kontaminiert sei. Stadtentwicklungssenatorin Schreyer räumte ein, daß für die olympische Altlastenuntersuchung weit mehr Geld bewilligt werden müsse als die jetzt für 1991 vorgesehenen 600.000 Mark. Überhaupt müssen schnellstens mehr Mittel für Planung und Altlastenfeststellung freigemacht werden.

Auch der geplante Olympiaexpreß befindet sich noch im Stadium einer Fata Morgana. Unklar ist allerdings, ob er auf S-Bahn-Gleisen fahren soll oder nur auf Gütergleisen daneben. Neben eventuellen Flächenkonflikten zwischen Bund und Land gibt es auch Unklarheiten bei der Nachnutzung von Sportstätten und ihrer Verteilung in der Stadt. Ebenfalls nicht klar ist, welche Bauten bereits zur Entscheidung des IOC 1993 begonnen sein sollen. kotte