Tauziehen um Bebauung des Diplomatenviertels

Tiergarten. Nach Auffassung von Stadtentwicklungssenatorin Schreyer (Al-nah) hat sich Bausenator Nagel (SPD) mit seinem am Montag vorgestellten Konzept zur künftigen Nutzung des ehemaligen Diplomatenviertels weit von bisherigen Übereinkünften entfernt. Vor allem die Überlegung, zwischen Tiergarten und Landwehrkanal 1.200 Wohnungen zu bauen, sei »völlig absurd«, so Schreyers Planungsreferentin Beate Profé gegenüber der taz. Bisher habe zwischen der Stadtentwicklungs- und der Bauverwaltung die Übereinkunft bestanden, das Diplomatenviertel nur für neue Landesvertretungen baulich zu nutzen. Das abweichende Konzept der »Planungsgruppe urbane Baukunst« (PUB) sei »in Auftrag gegeben worden, als von Berlin als Regierungssitz noch gar nicht so konkret die Rede gewesen ist«. Profé zufolge war von seiten ihrer Verwaltung mit den Planern Nagels erst letzte Woche verabredet worden, gemeinsam ein neues Gutachten unter dem speziellen Gesichtspunkt der Landesvertretungen erarbeiten zu lassen. Dabei habe man sich insbesondere die Beteiligung von Landschaftsplanern ausbedungen. Diese sollen helfen, wenigstens einige der jetzt unbebauten Freiflächen zu sichern. Frau Profé: »In dem jetzt vorgelegten Gutachten bleibt von dem tollen Diplomatenviertel nur eine Minigrünfläche übrig. Wir sehen da schon etwas mehr Grün als Herr Nagel.« thok