Lassen die Frauen das Bündnis platzen?

■ Wahlbündnis gab Frauenverband keinen sicheren Platz

Berlin (taz) — Der Unabhängige Frauenverband (UFV) wird am kommenden Wochenende über den Ausstieg aus dem Wahlbündnis der Bürgerbewegungen und Grünen in den fünf neuen Bundesländern zur Bundestagswahl am 2. Dezember diskutieren. Die Frauen sind sauer darüber, daß sie den ihnen fest zugesagten sicheren Platz auf einer der Landeslisten nicht bekommen haben. Der Koordinierungsrat hatte in der vergangenen Woche dem UFV Platz eins auf der Thüringer Liste zugewiesen. Doch die Thüringer scherten sich nicht darum und setzten am letzten Samstag die Kandidatin der Grünen, Vera Wollenberger, auf den ersten Platz. Dem UFV boten sie den aussichtslosen dritten Listenplatz an. Die Frauen lehnten ab. Wieder einmal, so erklärte der UFV gestern, maßen sich andere an, diese „Nebensache Frauenpolitik“ auch noch mitvertreten zu können.

In einer knappen Abstimmung am Sonntag bei der Delegiertenversammlung in Brandenburg bekam der UFV schließlich einen zwar aussichtsreichen aber nicht sicheren zweiten Platz. Auf Platz eins in Brandenburg setzten die Delegierten entgegen der Empfehlung des Koordinierungsrates Konrad Weiß von Demokratie Jetzt. Demokratie Jetzt hat somit zwei erste Plätze. In Sachsen soll der ehemalige stellvertretende Präsident der Volkskammer, Wolfgang Ullmann, für Demokratie Jetzt die Liste anführen. Die Kandidaten in Mecklenburg-Vorpommern wurden bereits letzten Sonntag nominiert. Hier stand den Grünen Platz eins zu.