DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER
: Erfrische dich, Jazzfreundin!

■ Redmänner, Äppel und Andersöhne: Mitternacht und umzu in Bremen

Es ist nicht viel, aber auserlesen, was die nächsten Tage der Jazzfreundin zu bieten haben.

Heute abend beispielsweise könnten wir uns einen angenehmen Abend zuhause machen, indem wir uns ab 22 Uhr vors Radio klemmen. In der RB-Reihe „Stolen Moments“ auf Radio Bremen II wird das Konzert des Dewey Redman Quartet vom 7.5.84 im Lagerhaus Schildstraße gesendet. Redman gehört, trotz seiner Zusammenarbeit mit Ornette Coleman und Charlie Haden, unverständlicherweise nicht gerade zu den bekannten Saxophonisten, obwohl Kollegen wie Phil Woods oder David Murray große Stücke auf den Texaner mit dem bluesigen Ton halten. Wer sich überzeugen will: Live-Mitschnitt, Radio Bremen II 22.10 — 24.00 Uhr

Am Samstag (27.10) ist zumindest allen, die Peter Apels Combo Round Midnight noch nicht gehört haben, der Weg nach Walle ins „Hart Backbord“ zu empfehlen. Round Midnight bürstet bekannte Standards respektvoll gegen den Strich und gewinnt ihnen neue, frische Akzente ab. Am Samstag wird das Trio durch den Würzburger Trompeter und „Vokalisten“ Martin Klingeberg verstärkt. 22 Uhr, Hart Backbord, Vegesacker Str. 60

Am Sonntag (28.10.) gibts dann ein besonderes Highlight bei DACAPO in den Weserterrassen: das Ray Anderson Quartet. Anderson gehört zweifellos zu den eindruckvollsten Stimmen auf der Posaune. Er verbindet Experimentierfreude und Virtuosität mit einer seltenen Power und oft geradezu überschäumender Spielfreude. Am Sonntag wird er von seinem alten Kumpel Mark Helias am Baß, David Lopato am Piano und Dion Parson am Schlagzeug begleitet. 20 Uhr Bürgerhaus Weserterrassen.

Am Donnerstag (1.11.) beginnt die vielversprechende DACAPO-Kursreihe Wege zur Musik. An 10 Abenden, so spricht der Ankündigungstext, „entwickeln verschiedene Referenten (Referentinnen auch, soweit ich orientiert bin, d.V.) ein lockeres Panorama der aktuellen Musikkultur von der sogenannten Neuen E-Musik über zeitgenössischen Jazz, außereuropäische Musik und wichtige Werke der Traditionen.“ Weiter heißt es: „Ziel des Kursangebotes ist es, lebendigen Zugang zu schaffen zur aktuellen Musik ...“. Am Donnerstag also der erste Abend dieser Reihe, Thema: „Pegasos – Traum — Warum Flügel zu Wasser, Land und Luft? Postmoderne Bewußtseins-Kontaminationen“. Über diesen klangwolkigen Gegenstand referiert Ingo Ahmels persönlich. 20 Uhr Kultursaal der Angestelltenkammer. Arnaud