Naturschutz erweitert

■ Betroffen: Ruschdahlmoor, Hollerland und Uniwildnis

Bremen hat drei neue Naturschutzgebiete. Dies hat die Umweltdeputation in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen: Im Hollerland wird das schon bestehende Schutzgebiet ausgeweitet — das Pappelwäldchen ist künftig naturgeschützt. In Bremen-Nord kann ein langer Kampf von Naturschützern und Bürgerinitiativen erfolgreich abgeschlossen werden: Das Ruschdahlmoor mit seinen geologischen Besonderheiten wurde von der Deputation zum Naturschutzgebiet erklärt. Diese beiden Entscheidungen fielen einstimmig.

Widerstand gab es dagegen beim Schutz der sogenannten Uniwildnis. Die CDU wollte den Bereich zwischen Technologiepark und Hochschulring weiter als Gewerbefläche erhalten, wie sie der Flächennutzungsplan auch ursprünglich auswies — als Sonderbaufläche für den Technologiepark nämlich. Doch weil dessen Flächenfraß ohnehin schon Ausgleichsmaßnahmen notwendig machte, setzte die Deputation den Naturschutz in der Uniwildnis mehrheitlich durch — zumal dort schon Gräben angelegt wurden, die sich jetzt sinnvoll mit dem Teich verbinden lassen.

Einwendungen gegen dieses Naturschutzgebiet hatten jedoch auch das Bergamt der Freien Hansestadt Bremen und seine übergeordnete Behörde, das Bundesbergamt, angemeldet: Sie haben Schürfrechte in dem Gebiet. Das Amt besteht auf seinen „Erlaubnissen zur Auffindung von Kohlenwasserstoffen“ — unabhängig davon, ob sich dort überhaupt Erdöl oder Erdgas finden lassen. Denn für entsprechende Vorkommen gibt es keine Hinweise. Doch da Bundes- bekanntlich Landesrecht bricht, könnte es durchaus irgendwann passieren, daß mitten im Naturschutzgebiet Bohrungen durchgeführt werden. ra

hier bitte das Foto mit den

Baumbesetzern

1987 mußte das Pappelwäldchen mit Besetzung

gerettetwerden Foto:K.Heddinga