Vier müssen gehen

■ Bayerisches Kabinett steht fest/ Gauweiler Umweltchef

München (dpa/taz) — Das neue bayerische Kabinett von Ministerpräsident Max Streibl (CSU) steht fest. Vier bisherige Kabinettsmitglieder, die alle von Streibl-Vorgänger Franz Josef Strauß berufen wurden, müssen gehen.

Ausscheiden wird Umweltminister Alfred Dick (62), der sein Ressort 13 Jahre führte. Dick machte seiner Verärgerung über die „Art und Weise“ seines Abgangs bereits öffentlich Luft. Sein Nachfolger wird Staatssektretär Peter Gauweiler (41), der bis zum Tod von Franz Josef Strauß im Innenministerium für Polizei und Sicherheit zuständig war. Dann brach seine Karriere jäh ab. Der „Saubermann“ wurde mit dem Straßenbau und verwandten Aufgaben beauftragt. Jetzt soll er sich den Umweltschutz zur Brust nehmen.

Für den in die Privatwirtschaft abwandernden Finanzchef Gerold Tandler (54) soll der bisherige Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Georg von Waldenfels, mit 46 Jahren bislang jüngster Ressort-Chef, Nachfolger werden. Ebenfalls gehen muß Simon Nüssel (66), seit 1970 im Agrarressort, zunächst 17 Jahre als Staatssekretär und dann als Chef des Hauses. Ihm folgt, als Wunschkandidat des Bauernverbands, sein bisheriger zweiter Mann Hans Maurer (57).

Offenbar nicht zufrieden war Streibl mit den Staatssekrtären Hans Spitzer (47), bislang zweiter Mann bei Dick und Heinz Rosenbauer (52) aus dem Justizministerium.

Bleiben soll Innenminister Edmund Stoiber (49). Gleiches gilt für Kultusminister Hans Zehetmair (54), der das von Strauß geteilte und nun „wiedervereinigte“ Ressort auch künftig führen soll.

Nicht mehr zittern muß Wirtschaftsminister August Lang, dessen Stuhl vorübergehend wackelte. Spekulationen, der frühere CSU-Generalsekretär und jetzige Geschäftsführer der Hanns-Seidel-Stiftung, Otto Wiesheu, könne ins Kabinett kommen, wurden nicht bestätigt. baep