Elfenbeinküste: Siebte Amtsperiode für 85jährigen Houphouet-Boigny

Abidschan/Paris (dpa/taz) — Der Präsident der Elfenbeinküste, Félix Houphouet-Boigny, ist bei den Wahlen vom Sonntag in seinem Amt bestätigt worden. Nach ersten Auszählungen kam der Kandidat der regierenden „Parti Democratique“ (PDCI) auf rund neunzig Prozent der Stimmen. Der einzige Gegenkandidat von der „Front Populaire“ (FPI), Laurent Gbagbo, erhielt knappe zehn Prozent. Es war das erste Mal, daß sich der seit der Unabhängigkeit vor dreißig Jahren regierende Houphouet-Boigny einem Gegenkandidaten stellen mußte. Die Oppositionsparteien, die erst im Mai auf Druck der Bevölkerung zugelassen worden waren, sprachen von massivem Wahlbetrug. So sollen Regierungsbeamte in verschiedenen Wahlbezirken bereits vor Öffnen der Wahllokale Urnen mit Stimmzetteln für den Präsidenten gefüllt haben. Houphouet-Boigny hatte auch Einwanderern Stimmrecht erteilt. Aus Angst, unter einem neuen Präsidenten des Landes verwiesen zu werden, sollen die meisten Immigranten für Houphouet gestimmt haben.

Die Beschönigung des Wahlergebnisses wäre nach Meinung von Beobachtern jedoch nicht nötig gewesen. Denn der „Alte“, wie er respektvoll genannt wird, hat immer noch großen Rückhalt im Volk und besonders auf dem Land. In Afrika ist hohes Alter kein Nachteil, sondern garantiert Lebenserfahrung und damit Autorität.