„Wedemeier verbietet das Denken“

■ Grüne: Bürgermeister läßt Kunick im Stich / FDP: „inkompetent“

Konrad Kunicks Doppelfunktion als Bau-und Häfensenator entwickelt sich zum personellen Dauerbrenner dieser Legislaturperiode. Nachdem gestern Bürgermeister Klaus Wedemeier gegenüber dem Weser Kurier bekundete, daß er zwar ein eigenständig geführtes Bauressort für sinnvoll hält, dies aber gegenüber der SPD nicht durchsetzen könne, erklärten heute die Grünen und die FDP übereinstimmend die „Krise um Bau- und Häfensenator Konrad Kunick“ zur „Krise Wedemeier“.

Für die FDP beweist Wedemeier mit seiner Äußerung die „eigene Inkompetenz“. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Claus Jäger: „Der Verweis darauf, daß die SPD vernünftige Lösungen blockiere, macht deutlich, daß Wedemeier sich nicht als für alle Bremer verantwortlicher Bürgermeister sieht, sondern als Vollzugsorgan seiner Partei.“

Die grüne Baupolitikerin Irmgard Jahnke kritisierte gestern, daß Wedemeier seinen Bausenator ein ums andere Mal mit gutem Vorschlägen alleine lasse. Jahnke: „Wenn Bürgermeister Wedemeier Ärger mit der Handelskammer befürchtet, erklärt er die umstrittenen Fragen zur Chefsache und erteilt Denkverbote.“ Neben dem Aus für eine Wohnbebauung im Bereich des Freihafens führt Jahnke die zurückgenommene Schließungsankündigung für das Parkhaus Katharina als Beispiel an.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Dittbrenner mochte sich gestern nicht an der Spekulation über Kunicks Zukunft als Bausenator beteiligen. Dittbrenner: „Dazu äußere ich mich öffentlich nicht.“

hbk