Flüchtlingsprotest gegen Sammelverpflegung

Oberhausen (taz) — Etwa hundert Roma demonstrierten gestern vor dem Oberhausener Rathaus dagegen, daß die Stadt ihnen seit dem 1. Oktober die Sozialhilfe nicht mehr auszahlt. Statt dessen bekommen sie in zwei Oberhausener Wohnheimen Gemeinschaftsessen, während andere Flüchtlinge sich selbst verpflegen. Der Oberhausener Stadtdirektor Drescher erklärte dazu, die Stadt verfahre nach einer gemeinsamen Empfehlung der Landessozialministeriums und des NRW-Städtetages. Im Einvernehmen mit den Oberstadtdirektoren will das Land die Empfehlung in einen für alle NRW- Städte verbindlichen Erlaß umwandeln. Danach wird erwachsenen Flüchtlingen nur noch ein monatliches Taschengeld von 70 DM ausbezahlt. Lediglich 10 DM mehr pro Monat hat die Stadt jetzt den Flüchtlingen zugesagt und etwas mehr Rücksicht auf die jeweiligen Eßgewohnheiten. Ob die Roma vor dem Oberhausener Rathaus, wie angekündigt, auch die Nacht verbringen würden, war bis Redaktionsschluß noch nicht klar. bm