Ekelhaft, dumme JuristInnen

■ betr.: "Hartes Urteil im Arnsberg-Prozeß", siehe auch Kommentar in der taz vom 27.10.90

betr.: „Hartes Urteil im Arnsberg- Prozeß“, siehe auch Kommentar in der taz vom 27.10.90

Sollte das ausgesprochene Urteil Bestand haben, so hat sich die deutsche Justiz erneut bis auf die Knochen blamiert — siehe auch die vorläufig zusammen ca. 21 Jahre „Knast“ für ca. 500.000,00 DM Sachschaden im Börsenprozeß und ungeheuerlich viele andere Fälle.

Der Arnsberg-Prozeß beweist die real konstante Existenz einer Form von „Sippenhaft“, ein faschistisches Rechtsgut, das in einer Demokratie nichts zu suchen hat: Sofern jemand wegen „Totschlag“ (unter dem Gesichtspunkt der erkannten Nothilfe) verurteilt werden muß, so nur der direkt agierende Todesschütze; weder Schwiegermutter, noch Ehefrau haben „Knast“ verdient, ganz zu schweigen davon, daß die Kinder nicht rundumsschlaggemäß ins Heim dürfen. Zusammen ca. 12 Jahre „Knast“ für das Töten eines (!) Gewaltverbrechers ist pure Machtdemonstration!

Haben wir es auch hier mit ekelhaft dummen JuristInnen zu tun, oder hat die ganze Sache System? Ansich gleichgültig, Hauptsache die Deutschen begreifen, daß auch nach der Vereinigung beider deutscher Staaten der extrem schwache Eckpfeiler einer Demokratie die deutsche Justiz ist, die es in den Gebieten eines solchen „Rechtsverständnisses“ abzuschaffen gilt: Für verrückte antidemokratische „Pseudointellektuelle“ mit dem juristischem Brecheisen werden sicherlich erforderliche Verwahrplätze frei sein, normalerweise für interfamiliäre Gewalttäter (und andere) vorgesehen, die den demokratisch-rechtlichen Unverstand, der sich ständig beweist, aus niedrigsten Gründen ausnutzen! Klaus Andreas Wiersig, Frankfurt/Main