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: Kühle Nutzkunst - Kalte Nadel

■ Morandini in der Securitas-Galerie / Lore Köpp / Michael Lapuks

Seine Arbeiten markieren die Grenze zwischen Kunst und Design, haben vom Konzept her mehr mit Mathematik als mit Inspiration zu tun, die Arbeitsweise ist überwiegend seriell: Der italienische Designer Marcello Morandini ist ein Geometriekünstler. Seine überaus exakt konstruierten Entwürfe und Modelle, regelmäßig zergliederte Körper von kalter Eleganz, sind offenbar in der Regel Studien für Größeres. In der Securitas Galerie findet man die optisch irritierenden Formen und Muster auf Teppichen, in Regalen und Tischen wieder. Morandinis verzichtet auf Farben; schwarz-weiß genügt seiner Intention, der systematischen Erforschung von Raum und Fläche. In Italien zählt der 1940 in Mantua geborene „Nutzkünstler“ zu den bedeutendsten Designern. Seine größten Würfe sind architektonische, etwa wenn er bei der Planung von Industriekomplexen und Wohngebäuden beteiligt war (z.B. bei einem spiralig aufgebauten Platz im Handelszentrum von Varese, einem Büroturm in Singapur oder dem Vareser Kulturzentrum.) (Am Wall 121, bis 3.1.1991)

Zu einer Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen der Kollegin Lore Köpp lädt die Volkshochschule ins Atelier am Schwarzen Meer. Der Zweck ist u.a., den TeilnehmerInnen an VHS- Kursen regelmäßig Arbeiten ihrer DozentInnen vorzustellen. Frau Köpp (Jg.'49) ist eine an der Studienstätte in Ottersberg ausgebildete Kunsttherapeutin, die ihre Inspirationen nach eigenen Worten aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bezieht. (Am Schwarzen Meer 119, geöffnet zu Kurszeiten und So., 17-19 Uhr; Eröffnung Sonntag, 20 Uhr; bis 18.11.)

Die Werkstatt-Galerie Hohentorsheerstraße hat alle verfügbaren Wände gebraucht, um ca. 70 Arbeiten von Michael Lapuks präsentieren zu können. Lapuks (Jg.'61), Leiter der Druckwerkstatt des „Hauses am Deich“, ist Schmitz/Greune-Schüler der Kunsthochschule und vertritt das Genre „Kaltnadelradierung“. Seine Platten sind winzig bis übergroß (2 Meter); besonders dieses Format bedarf bei der kalten Nadel eines großen Körpereinsatzes, denn hier wird nicht geätzt, sondern das Metall direkt mit der Nadel angegangen. Lapuks verlängert das Instrument mit einem Tischbein. Motive sind die Köpfe seiner Idole aus Film und Kunst und Neuguineische Masken. (Hohentorsheerstr.49/51A; geöffnet Mo.-Fr. 15-20 Uhr; bis zum 20.11.)

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