Es war gar nicht so schlimm

■ Betr.: Müll vor Elvis Füße, taz vom 25.10.90

Eine klein aber feine Korrektur: Als wir Mittwoch durch eine freundliche Demo kurz die Sitzung der Ummweltdeputation just zur Kaffezeit störten, haben wir unserer Umweltsenatorin — nicht wie der Titel vermuten läßt — Müll vor die Füße gekippt, sondern nur leere Mülltonnen. Warum? Weil uns, den unverbesserlichen Müllvermeiderinnen, ganz einfach die senatorisch angeordnete Abfallmmenge fehlt — für die wir aber zur Kasse gebeten werden. Nach dem Beispiel anderer Städte und Gemeinden verlangen wir endlich auch für Bremen das Prinzip der Müllvermeidung und fordern deshalb:

1. Kostenlose Biotonnen für jeden Haushalt

2. Befreiung gärtnernder BremerInnen vom sog. Mindestgefäßvolumen, weil im eigenen Garten aktiv recycled wird, und in Folge die Aufhebung der finanziellen Benachteiligungen für die kleinen Eimer

3. Förderung der Kommpostierung im eigenen Garten durch finanzielle Unterstüzung beim Kompostverkauf

4. „Müllsteuer“ auf unnütze Verpackungen von Getränken, weil immer noch Milch und Sft in Mehrwegflaschen teurer angeboten werden als in Wachs-Alu- Pappe abgepackt

Und diese Maßnahmen sollten auf allerschnellstem Wege beschlossen werden, sehr geehrte Frau Lemke-Schulte, wenn Bremen wirklich die Grüne Stadt Deutschlands bleiben soll!! — und nicht erst 1993 oder später, wie einer Ihrer Behördenvertreter auf einer kürzlichen Beiratssitzung prophezeite.

Warum posaunen Sie nicht mal in Senats-Ohren, statt in die friedlicher Umweltschüzer Ihre lauten Töne: „Jetzt ist mal Schluß, ja? Jetzt habe ich das Wort!“

Eva König