Frauen hilflos ausgeliefert

■ Sonnabend gründete sich Arbeitsgruppe »Frauen-Erwerbslosigkeit«

Berlin. Frauen werden als erste gekündigt. 55 Prozent der Arbeitslosen in Berlin sind Frauen. Frauen müssen ihre Kinder versorgen. Die Chancen auf Vermittlung und Wiedereinstellung sind für Frauen ungleich schlechter als für Männer.

Interessierte, Betroffene und Vertreterinnen von Behörden wollen jetzt verstärkt auf frauenspezifische Probleme aufmerksam machen und nach Kräften zu deren Linderung beitragen. Zu diesem Zweck gründeten sie am Sonnabend im Frauenzentrum EWA die Arbeitsgruppe »Frauen-Erwerbslosigkeit« als Bestandteil des Arbeitslosenverbandes Berlin.

Viele Frauen seien von der neuen Situation psychisch sehr angegriffen und völlig dem Gefühl der Rechtslosigkeit ausgeliefert. Die anwesenden Vertreterinnen von Arbeitsämtern, Magistrat, Gewerkschaft und unabhängigen Frauenverbänden betonten deshalb die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit, um die begrenzten Möglichkeiten effektiv zu nutzen. Die Anwesenden unterzeichneten einen offenen Brief, in dem sie von der Bundesregierung ein Sofortprogramm zur Beschäftigungsentwicklung mit speziellen Festlegungen zur Förderung der Frauenerwerbstätigkeit sowie einen »Fonds Frauenarbeit« fordern. In ihrer ersten ordentlichen Sitzung im Dezember will sich die Arbeitsgruppe mit dem Arbeits- und Sozialrecht für Frauen befassen. maz