Seiltanz bei Frankreichs Grünen: In der Mitte bleibt die Linie

Paris (taz) — „Weder links noch rechts“ — die Linie ihres Vorsitzenden Antoine Waechter hat sich auf der Vollversammlung von Frankreichs Grünen am Samstag in Straßburg wieder durchgesetzt, wenngleich diese Entscheidung recht knapp ausfiel. Damit wird die Partei keine Wahlempfehlung geben, falls in einer Stichwahl ein Kandidat der Front National einem Vertreter der Linken gegenübersteht. Ein entsprechender Vorschlag von Waechters Konkurrenten, dem Europarlamentarier Yves Cochet, fand keine Mehrheit. „In eine Anti-Le-Pen-Allianz einzutreten hieße, daß unsere Differenzen zu anderen politischen Kräften geringer wären als die zu Le Pen“, erklärte Waechter.

Die Frage einer Wahlempfehlung war in den letzten Monaten in allen Verbänden der 5.000-Mitglieder- Partei heftig debattiert worden. Cochet befürwortet eine stärkere Zusammenarbeit mit linken Gewerkschaften und Anti-Rassismus-Organisationen.

Ebenso lehnte die Versammlung eine Föderalisierung und Hierarchisierung der „Verts“ ab. Oberstes Organ bleibt auch weiterhin die Vollversammlung aller Mitglieder. smo