: Dammbruch
■ Zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete
In Bremen sollen in den nächsten sieben Jahren 350 Hektar Fläche mit Gewerbe besiedelt werden. 50 davon, so entschied es gestern der Senat, liegen in der Hemelinger Marsch. Was sich in der Gesamtschau noch relativ bescheiden ausnimmt, ist in Wirklichkeit ein Dammbruch. Denn mit diesem neuen Gewerbegebiet stößt der Wirtschaftssenator in eine Zone vor, die, ist er erst einmal da, künftig beliebig erweiterbar ist. Zwar mahnte gestern Bürgermeister Klaus Wedemeier die Wirtschafts-Förderungsgesellschaft besonderes Augenmerk auf die Vermarktung anderer Flächen zu legen. Doch die Vergangenheit belegt, daß solche Absichten spätestens an den Interessen der ansiedlungswilligen Betriebe scheitern. Warum sollte sich ein Unternehmer mit Butterkuchen zufrieden geben, wenn der Senat Sahnetörtchen zu fast identischen Preisen verkauft?
Umweltsenatorin Lemke-Schulte hat anderes gewollt und im Senat vor der Konsequenz dieses Beschlusses gewarnt. Vergeblich. Seit gestern ist es daher amtlich: Ihre neue Kompetenz für ökologische Stadtentwicklung endet, wo Wirtschaftspolitik alter Prägung anfängt. Holger Bruns-Kösters
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