Neuer Devisenbetrug in Höhe von 51 Millionen Mark

Berlin. Die Berliner Justiz ist einem weiteren Devisenskandal auf der Spur. Diesmal geht es nicht um einen Betrug in Höhe von 30 Millionen (siehe taz von gestern), sondern von 51 Millionen Mark. Justizsprecherin Jutta Burghart teilte gestern mit, daß der Fahndungserfolg auf das Konto der Sonderkommission der Bundeszollverwaltung gehe. Die Fahnder überprüfen alle Anträge auf Auszahlung von West-Mark, die seit dem 1. Juli bei der Deutschen Außenhandelsbank (Daba) gestellt wurden. 30.000 solcher Anträge, bei denen aus der an sich wertlosen Verrechnungseinheit Transferrubel bare Münze wird, sollen bisher gestellt worden sein. Bei der Durchsuchung von 25 Wohnungen, Firmen und Banken am vergangenen Freitag (die taz berichtete) beschlagnahmte die Polizei neben Unterlagen auch 1,2 Millionen Mark, wie gestern bekannt wurde.

Insgesamt vier Verdächtige, die wegen des Verdachts auf Devisenbetrug verhaftet worden waren, sind gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sie sollen inzwischen 99 Millionen Mark an die Außenhandelsbank zurückgezahlt haben. Zu den geschädigten Firmen zählt unter anderen die Ostberliner »Internationale Handelshaus GmbH«. Mitarbeiter der Firma hatten Millionenbeträge auf Westberliner Konten transferiert. Weder sie noch das Geld sind bisher aufgetaucht. diak