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Greenpeace stoppte „Klima-Verbrecher“

Berlin (taz) — Mit einer Blockadeaktion hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace zum Ende der zweiten Weltklimakonferenz in Genf erneut wirksame Beschlüsse zur Bekämpfung des Treibhauseffekts gefordert. Rund 100 mit Handschellen aneinandergekettete Greenpeace-Mitglieder blockierten gestern morgen eine Zeitlang den Eingang des Genfer Konferenzzentrums. Damit wollten sie verhindern, daß die Umweltminister und Delegationen aus 100 Staaten die Konferenz ohne bindende Verpflichtungen für die Reduktion von Kohlendioxid- Emissionen verlassen. Auf Plakaten wurden die USA, die UdSSR, Saudi- Arabien sowie Kanada und Japan als „Klima-Verbrecher“ bezeichnet. Sie hätten bei der Konferenz erfolgreich ihre Interessen als Großverbraucher oder Großproduzenten von Öl und anderen fossilen Brennstoffen verteidigt und damit ein „Verbrechen gegen die Menschheit“ begangen. Die fünf Staaten hatten durchgesetzt, daß die gestern von den Umweltministern verabschiedete Schlußerklärung nicht einmal eine verbindliche Vereinbarung zur Stabilisierung des Kohlendioxid- Ausstoßes auf dem heutigen Niveau enthält. Das Wort „Reduzierung“ kommt in dem Dokument überhaupt nicht vor. Kritisiert wurden von Greenpeace und den anderen als Beobachter an der Weltklimakonferenz teilnehmenden Umweltorganisationen aber auch die westeuropäischen Staaten. Sie hätten sich auf einen „faulen Kompromiß“ mit Washington eingelassen, anstatt auf ihren „vergleichsweise besseren Positionen“ zu bestehen, und die „fatale Bremserrolle“ vor allem der USA durch ein Platzenlassen der Konferenz offensichtlich werden zu lassen. Nur so hätte Druck auf die Bush-Administration erzeugt werden können. Die Umweltorganisationen befürchten, daß nach diesem „Scheitern der Genfer Konferenz“ nun auch die im Februar in Washington beginnenden formalen Verhandlungen über eine „Weltklimakonvention“ nicht bis zum bislang geplanten Zeitpunkt 1992 zu einem Abkommen mit einem verbindlichen Maßnahmenkatalog führen werden. Andreas Zumach

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