“Ich habe ein gutes Verhältnis zum Kanzler“

■ Die Pläne des CDU-Spitzenkandidaten Bernd Neumann

taz: Herr Neumann, wo wird ihr Arbeitsschwerpunkt in den nächsten vier Jahren liegen?

Neumann: Ich bin seit einem dreiviertel Jahr verantwortlich für die Medienpolitik der Bundestagsfraktion und auch der Bundespartei. In diesen Funktionen arbeite ich derzeit an einer neuen, demokratischen Medienordnung für die fünf neuen Bundesländer. Darin liegt mein Arbeitsschwerpunkt.

hier bitte Kopf 2

Bernd Neumann

Die Bundespartei ist, ganz im Gegensatz zur Landes- CDU, durch die Vereinigung richtig in Schwung gekommen. Wird ein Prakmatiker wie Sie jetzt seine Bremer Zelte abbrechen und endgültig dorthin gehen, wo die Musik spielt?

Ich bin doch schon da, wo die Musik ist, nämlich in Bonn. Dennoch ist es üblich und wichtig, daß man irgendwo seine Basis hat. Im übrigen ist der Posten des Landesvorsitzenden auch im Hinblick auf die Bonner Politik und den Bundesvorstand der Partei nicht uninteressant.

Sie sind auf Ihren Wahlplakaten „Für Bremen in Bonn“. Was bieten Sie Bremer WählerInnen an?

Die „Bremer Gang“, alle zusammen, ist ja zahlenmäßig eine recht unbedeutende Gruppe. Wir haben zwei, die SPD hat drei Abgeordnete. Deshalb habe ich meine Aufgabe immer so verstanden, daß ich für die Bremer Ansprechpartner für die Bundesregierung in Bonn bin. Die eine Millionen Mark für den Ausbau der Gerhard-Marcks-Stiftung, der Bonner Zuschuß für die Gastspielreise des Bremer Theaters sind Beispiele aus meinem Bereich Medien und Kultur. Darüber hinaus kann ich permanent gesamtbremisches Interessse vertreten: Ich gehöre zu denen, die glaubwürdiger für die Existenz von Radio Bremen eintreten können als die Sozialdemokraten.Ich kann den Bremern sagen, daß ich als Abgeordneter den größten Einfluß auf die Mehrheit in Bonn habe. Dazu kommt, daß ich ein persönlich gutes Verhältnis zum Bundeskanzler habe.

Sie haben sich als Wahlkampfmanager für die Volkskammerwahlen Ende letzten und Anfang diesen Jahres bestens bewährt. Ist Ihr „Spezialauftrag“ jetzt beendet?

Die Aufgabe hat sich verlagert. Ich habe damals den Wahlkampf organisiert, und ich gehe erst einmal davon aus, daß die Partei in den neuen Ländern bei den nächsten Wahlen den Wahlkampf alleine organisieren kann. Ich habe danach die medienpolitischen Aufgaben für die Partei übernommen.

In welcher Funktion werden Sie diese Aufgabe denn künftig übernehemn?

In der Funktion, die ich oben bereits beschrieben habe...

Wollen Sie Staatssekretär werden?

Ich habe eine bestimmte Aufgabe übernommen, mit welchem Amt die verbunden ist, müssen andere entscheiden.

Was wollen Sie denn werden?

Ein möglichst nützlicher Mann, der die Ziele der Partei umzusetzen hilft. Fragen: mad