Typisch Frau: 32 Jahre und verheiratet

■ Frauensenatorin Klein stellt neue Statistik zum Thema »Frauen in der Region Berlin« vor/ In allen gesellschaftlichen Bereichen sind Frauen in der Stadt vergleichsweise stark repräsentiert

Berlin. Die typische Berliner Frau ist im Durchschnitt 32 Jahre alt, verheiratet und lebt in einem Mehrpersonenhaushalt. Sie arbeitet im öffentlichen Dienst und bekleidet kein politisches Amt. Das ergibt sich aus einer Studie des statistischen Landesamtes zum Thema »Frauen in der Region Berlin«, die gestern — einen Tag vor Beginn der »Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) der Frauen« — von Frauensenatorin Anne Klein (AL) und dem Leiter des Landesamtes, Günter Appel, vorgestellt wurde. Für Senatorin Klein zeigt die Statistik, »daß die Region Berlin eine Region der Frauen ist«. In nahezu allen Bereichen ergäben sich im Vergleich zu anderen Großstädten »signifikant hohe« Anteile von Frauen, »die jedoch ihrer politischen Repräsentanz und realen Gestaltungsmöglichkeiten bei weitem noch nicht entsprechen.«

Etwa 52,5 Prozent der Berliner Bevölkerung sind weiblichen Geschlechts, von diesen wiederum sind im Westteil der Stadt 23 Prozent älter als 65 Jahre, in Ost-Berlin dagegen nur 14,3 Prozent. Mehr als ein Drittel der Frauen ist ledig, Ost-Berlin hat mit 37 Prozent den höchsten Anteil an ledigen Frauen. Rund 12 Prozent der Frauen in West-Berlin sind Ausländerinnen (im Ostteil der Stadt nur 1,2 Prozent). Senatorin Klein sieht sich durch die Studienergebnisse ihren »frauenpolitischen Forderungen« nach mehr Wohnungen, die alleinstehenden und -erziehenden Frauen gerecht werden, bestätigt. So wird die ohnehin höhere Zahl der Westberliner Einpersonenhaushalte zu 60 Prozent von Frauen bewohnt (im Ostteil Berlins zu 53 Prozent).

Genau 43,4 Prozent der Beschäftigten sind in West-Berlin Frauen, in Ost-Berlin 49,6 Prozent. Eindeutig auf die schlechte Kita-Situation ist zurückzuführen, daß es sich nur gut 20 Prozent der Westberliner Frauen leisten können, als Mütter einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, während dies im Ostteil der Stadt über 45 Prozent der Frauen können. In West-Berlin müssen sich 5,3 Kinder einen Krippenplatz teilen, in Ost-Berlin dagegen nur 1,6 Kinder.

Alles in allem, faßt die Frauensenatorin zusammen, gibt es in der Region Berlin »mehr ältere Frauen, mehr Ausländerinnen, mehr ledige und mehr alleinlebende Frauen als in vergleichbaren Regionen«. Trauriges Ergebnis der Studie: Von den gewählten Mitgliedern politischer Gremien stellen die Frauen lediglich 25 Prozent. lada