Nachrichten aus Oberschlesien

Wird die deutsche Minderheit in Oberschlesien zur Belastung des künftigen deutsch-polnischen Verhältnisses?/ Die Vertriebenenverbände verstärken ihre Aktivitäten in Schlesien/ Minderheitenpolitiker verlangen europäischen Sonderstatus für Oberschlesien/ Rund eine halbe Million Oberschlesier haben zwei Pässe  ■ Aus Opole/Oppeln K. Bachmann

„Am 3.Oktober wollten wir die Glocken läuten, aber wir haben das dann doch nicht gemacht, um die Polen nicht zu erschrecken“, erzählt Ludwig Pryszcz, Vorsitzender des deutschen Kulturvereins in Dobrodzien/Guttentag. In dem kleinen Ort an der südwestlichen Grenze der Wojewodschaft Tschenstochau sind die Polen in der Minderheit, bei den letzten Gemeinderatswahlen im Sommer gewann der deutsche Kulturverein 17 von 23 Sitzen im Gemeinderat.

Bürgermeister wurde der 32jährige Bernard Gaida, ein „Schlesier deutscher Abstammung“, wie er sich selbst bezeichnet, der früher an der Universität bei der Untergrundstudentengewerkschaft NZS aktiv gewesen war. Nein, erklärt er entschieden in gebrochenem Deutsch, mit den Polen gebe es keine Probleme: „Es gibt keine deutschen oder polnischen Kläranlagen, sondern gar keine — und dieses Problem geht alle an, Deutsche und Polen.“ Mit „großer Politik“ hat er nichts im Sinn, ihn interessiert vor allem, daß sechzig Prozent der Haushalte in Guttentag nicht an die Kanalisation angeschlossen sind.

„Dort, wo Polen und Angehörige der deutschen Minderheit zusammenleben, haben wir keinerlei Probleme“, bestätigt auch Czeslaw Tomalik, Regierungsbeauftragter für die kommunale Reform in Oppeln. „Wenn es chauvinistische Auftritte gibt, dann ganz im Westen, wo es keine Minderheit gibt, oder die Organisatoren kommen von außerhalb, wie jene Skins, die während der Wahl hier deutsche Flaggen verbrannt haben — die waren aus Katowice. Angst“, bringt er seine Beobachtungen auf den Punkt, „haben nur jene Polen, die die Deutschen selbst nicht kennen.“

Was Tomalik aber mit Beunruhigung erfüllt, ist die Tatsache, daß die deutschen Vertriebenenverbände unter den Minderheitenaktivisten immer aktiver werden. Sie sind dabei, gewissermaßen die politische Führung der Minderheitenorganisationen zu übernehmen. Die haben sich inzwischen einen informellen Zentralrat gewählt, in den jede „Bezirksorganisation“ ihre Vertreter schickt. Das fünfköpfige Präsidium des Rats war gerade in Bonn und hat der Bundesregierung einen 16-Punkte-Forderungskatalog übergeben. Punkt 14 lautet: „Keine Behinderung bei der Zusammenarbeit mit den Vertriebenenverbänden.“

Die ist inzwischen enger denn je: Beim Würzburger Treffen der Schlesischen Landsmannschaften nahmen die Mitglieder des Zentralratspräsidiums erstmals nicht mehr als Gäste, sondern als Vollmitglieder teil. Tomalik: „Das bringt uns natürlich schon in eine seltsame Lage, denn die Vertriebenenverbände sind Polen ja nicht sonderlich freundlich gesinnt.“ Kaum war die Nachricht nach Polen gelangt, als sich auch schon der Wojewode von Oppeln nach Warschau aufmachte, um sich mit Polens Außenminister Skubiszewski zu beraten. Tomalik: „Wir werden die Aktivitäten der Vertriebenen auch zukünftig nicht behindern, wir sind ein demokratischer Rechtsstaat.“ Mehr sagt er nicht — die Behörden sind schlicht ratlos, wie sie mit der neuen Lage umgehen sollen.

Starrsinnige Konzepte

Ludwig Pryszcz sagt, was viele Minderheitenvertreter denken: „Warum sollen wir mit dem Bund der Vertriebenen nicht zusammenhalten — das sind doch unsere Kinder.“ Nicht nur das: Da viele deutsche Politiker jahrelang die Minderheit als Partner und sogar als Gesprächsthema gemieden haben, ist in Schlesien der Eindruck entstanden, die Vertriebenen seien die einzigen, „die zu uns halten.“ Die deutschen Parteien haben Hartmuth Koschyk, dem Generalsekretär des BdV, der die Minderheit als Sprungbrett zur Macht benutzt, kampflos das Feld überlassen.

Das Kampfblatt der Vertriebenen, die 'Schlesischen Nachrichten‘ werden inzwischen, so berichtet Tomalik, bereits mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren verkauft, sogar an den Zeitungskiosken der schlesischen Dörfer und vor den Kirchen, „zu subventionierten Preisen von umgerechnet 40 Pfennig pro Exemplar“. Die Minderheitenaktivisten glauben, die Vertriebenenverbände verträten ihre Interessen. Der BdV spannt seinerseits die Minderheit ein, um die Ratifizierung des Vertrages über die Oder-Neiße-Grenze durch Deutschland zu torpedieren oder wenigstens hinauszuzögern: Der 16-Punkte-Katalog ist nahezu identisch mit Koschyks Schlesienplänen. Seit dessen Plan, per Plebiszit Schlesien vor die Vier-plus-zwei- Konferenz und womöglich anschließend in das vereinigte Deutschland zu bringen, von der Geschichte überholt wurde, hat er die Idee einer „Europäisierung Schlesiens“ aus dem Hut gezaubert. Gezielt soll Schlesien mit Hilfe einer weitgehenden Autonomie und der Bildung von „Freistädten“ an der Oder-Neiße-Grenze aus dem polnischen Staatsgebiet herausgelöst und „europäischer Oberhoheit“ unterstellt werden. Daß zwischen dem Minderheitengebiet in Oberschlesien und der deutschen Grenze noch ein breiter Streifen liegt, in dem ausschließlich Polen leben, die ebenso wie die Deutschen gegen Kriegsende aus ihren Ostgebieten in der Ukraine und Ostgalizien vertrieben wurden, interessiert dabei nur am Rande. Ludwig Pryszcz hat da eine einfache Lösung: „Deutschland ist doch so ein liberales und großes Land, da wird doch auch für ein paar Polen noch Platz sein.“

Solche Konzeptionen verraten, was Kenner der Szene seit langem wissen: Nachdem das Problem in Polen jahrzehntelang verdrängt und anschließend durch die deutsche Politik ignoriert wurde, hat sich unter den Minderheitenaktivisten eine Stimmung aus Wut, Resignation und Bedrohungsgefühlen breitgemacht — eine ideale Basis für die politische Einflußname von außen. Hinzu kommt, daß die Minderheit keine politische Führung hat — ihre Vertreter reden frei von der Leber weg, was sie denken, ohne Rücksicht auf die Folgen, die sie damit in der hohen Politik auslösen. So erklärt sich auch, daß in dem Katalog Forderungen enthalten sind, deren Erfüllung nicht wirklich im Interesse der Minderheit liegen kann; z.B. „das Recht auf Heimat auch für Vertriebene“ zu fordern, heißt in Verbindung mit anderen Punkten des Papiers: Man besteht auf der Möglichkeit, daß Vertriebene das Recht erhalten, ihre ehemaligen Besitztümer zurückzukaufen.

Zur Zeit ist aber in Polen eine heftige Debatte darüber entbrannt, ob Ausländer in Polen überhaupt Grund und Boden erwerben dürfen. Angesichts der grassierenden Angst vor dem „Ausverkauf durch das Ausland“ käme die Freigabe des Grunderwerbs ausgerechnet für Vertriebene dem Ausbruch eines offenen Nationalitätenkampfes in Schlesien gleich. Besonders, wenn man berücksichtigt, was sich hinter der harmlos klingenden Forderung nach „positiver Diskriminierung“ der deutschen Minderheit verbirgt: Mindestens 10.000 Arbeitsgenehmigungen für Deutsche aus Schlesien und ein eigenes Arbeitsamt vor Ort zur Vermittlung. Tomalik: „Was glauben sie, was das für Neidkomplexe auslöst, wenn die Deutschen hier plötzlich alle Mercedes fahren und den dicken Max machen. Letztlich schlägt das doch dann gegen die Minderheit selbst zurück.“

Fast alle deutschen Politiker — Koschyk natürlich ausgenommen — haben bei ihren Polenbesuchen denn auch versucht, den Minderheitenaktivisten klarzumachen, daß sie der polnischen Mehrheit gegenüber nicht wirtschaftlich privilegiert werden sollten. Koschyk dagegen erklärte, der BdV stehe voll hinter dem Forderungskatalog. Und in dem wird auch verlangt, „das Fortbestehen der deutschen Staatsangehörigkeit und die Fürsorgepflicht der Bundesrepublik aufrechtzuerhalten“. Das kommt dem Sicherheitsbedürfnis der Schlesier zwar entgegen, hat aber jetzt bereits schon Folgen, die Tomalik so beschreibt: „Wir rechnen damit, daß etwa eine halbe Million Schlesier bereits jetzt einen deutschen Paß haben.“ Polen erkennt Doppelstaatsbürgerschaften noch nicht an, doch gleichzeitig hat der Besitz eines polnischen und eines deutschen Passes keine negativen Konsequenzen.

Der Besitz beider Pässe ermöglicht es aber, sämtliche Beschränkungen des Devisen- und Bodenrechts zu umgehen: Menschen mit ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik können dennoch in Polen Land erwerben. — Das von den Vertriebenen immer eingeforderte „Recht auf Heimat“ wird so durch die Hintertür verwirklicht.

Viele der 16 Forderungen des Katalogs sind ohnehin bereits erledigt: Eigene Parteien, eigene Vereine, deutschsprachige Zeitungen und Deutsch in den Schulen, das alles hängt nur mehr von der Initiative der Minderheit ab. Beschränkt wird die praktische Verwirklichung all dessen nur durch zu wenig Mittel: „Der Direktor der Schule hier war nicht gegen den Deutschunterricht, er hat nur keine Lehrer, die genug Deutsch können“, meint Gaida. „Die Garantien fehlen“, meint dagegen Pryszcz, „wir wollen, daß unsere Rechte in die Verfassung kommen und daß Deutschland über unsere Rechte wacht.“

„Wir sind der abgeworfene Ballast“

Das Mißtrauen sitzt tief — nach dem 3.Oktober auch gegenüber Deutschland. Nach der Plebiszitkampagne des BdV haben viele gehofft, auch Schlesien werde „sich anschließen“. Jetzt ist klar, „daß wir der Ballast sind, der bei der deutschen Vereinigung abgeworfen wurde“, sagt Pryszcz. Die Folge: Manche der deutschen Schlesier hätten mit dem Glockengeläut zum 3.Oktober auch gerne noch eine schwarze Trauerfahne gehißt.

„Wir müssen hier eine Art Lokalpatriotismus schaffen“, findet Czeslaw Tomalik. Der junge Beamte hat aus den Fakten vor Ort radikale Schlüsse gezogen, was ihm umso leichter fällt, als er selbst mit einer Schlesierin verheiratet ist — seine Schwiegereltern haben einen deutschen Paß. „Jahrzehntelang wurde Schlesien polonisiert, jetzt schlägt das ins andere Extrem zurück.“ Einige Gemeinden debattieren bereits über die Einführung zweisprachiger Ortsschilder und haben die staatlichen polnischen Wappen aus den Rathäusern entfernen lassen. Für Tomalik ist das nicht zu beanstanden: „Die neuen Selbstverwaltungsgesetze lassen es zu, daß in einer Gemeinde nur das Gemeindewappen hängt und auch gegen zweisprachige Ortstafeln werden wir nichts unternehmen.“ Vorrausgesetzt, die Gemeinderäte würden nicht gerade die nationalsozialistischen Ortsbezeichnungen nehmen.

Tomalik möchte das neu entstandene Nationalbewußtsein in Schlesien gerne auf ein „höheres Niveau heben“: „Ich frage mich, ob man sein Bekenntnis zur deutschen Kultur unbedingt damit äußern muß, daß man im Bierzelt sitzt, Flaggen über die Tische hängt und deutsche Schunkellieder singt. Mir schwebt eher vor, daß wir hier ein deutsches Institut in Oppeln gründen, Dichterlesungen, Diskussionen und Theateraufführungen veranstalten.“ Das Problem: Zu solchen Veranstaltungen kommen im allgemeinen mehr Polen als Angehörige der deutschen Minderheit.

Presse, Bürgerkomitee und Kirche

„Wir sind in Schlesien die Hausherren, aber wir leiten daraus keine politischen Forderungen ab“, stellt Friedrich Kremser, Kopf des „Bundes der Oberschlesier“, der „Eichendorff-Gesellschaft“ und neuerdings Herausgeber der 'Oberschlesischen Nachrichten‘ klar. Was heißt, daß die Grenze nicht in Frage gestellt wird, daß er Kontakte mit dem BdV ablehnt und daß er auch die Unterschriftensammlung der Minderheitenvereine nicht unterzeichnet hat: „Wenn ich keine Politik, sondern kulturelle und historische Bildungsarbeit machen will, dann muß ich auch nicht beweisen, daß es hier soundsoviel tausend Deutsche gibt“, erklärt er kategorisch.

Und im Gegensatz zum Zentralrat hat Kremser auch kein gestörtes Verhältnis zur Solidarność oder dem Oppelner Bürgerkomitee. Diese Fakten sind auf den Inhalt der neuen 'Oberschlesischen Nachrichten‘ nicht ohne Auswirkungen geblieben. Das Problem dabei sieht auch Chefredakteur Mis: daß das Blatt von der Masse der Deutsch-Schlesier einfach nicht akzeptiert wird. Für die ist die Frage, ob das Blatt von Ex-Kommunisten oder aufrechten Freiheitskämpfern gemacht wird, ziemlich egal — ihnen kommt es darauf an, daß sie verstehen, was drinsteht.

Und daß die Zeitung nun von Leuten des Bürgerkomitees gemacht wird, dürfte ihr Ansehen in den Augen der Minderheit nicht gerade heben. Viele der Deutsch-Schlesier haben den Wahlkampf um den Oppelner Senatssitz Anfang des Jahres noch nicht vergessen: In einer Art Nationalitätenplebiszit hatte die Kandidatin des Bürgerkomitees, Prof. Dorota Simonides, gegen den Kandidaten der deutschen Minderheit, Henryk Krol, gewonnen. Sie war angetreten mit dem Versprechen, alle Schlesier zu vertreten. Inzwischen ist sie allerdings immer mehr dazu übergegangen, die Minderheit in der polnischen Presse und bei ihren Gesprächspartnern in der Bundesrepublik als unverbesserliche Nazis anzuschwärzen.

Einer Warschauer Zeitung verkaufte sie die Tatsache, daß einige Gemeinden nach den Wahlen die polnische Flagge durch die Ortsfarben ersetzt hatten, als Anschlag auf die polnische Staatsräson. Auf solchen „für Konvertiten typischen Übereifer“ treffe sie häufig. Sollte so die künftige Linie der 'Oberschlesischen Nachrichten‘ aussehen, werden die 'Schlesischen Nachrichten‘ und der 'Deutsche Ostdienst‘ des BdV wohl in den Haushalten der Minderheit konkurrenzlos bleiben. Auch wenn sich, wie man in Opole hört, an den 'Oberschlesischen Nachrichten‘ künftig der „Verband für das Deutschtum im Ausland“ oder das Pressebüro des Außenministeriums in Bonn finanziell beteiligen sollten.

Die einzige Institution, die sich aufgrund ihrer unangefochtenen Autorität in Schlesien gegen den Einfluß der Vertriebenenverbände stellen könnte, will dies nicht tun, um diesen Einfluß nicht zu verlieren: „Wie immer sich die Kirche in dieser Frage äußern würde“, erklärt Priester Andrzej Hannich, der persönliche Sekretär des Oppelner Bischofs Alfons Nossol, „es würde sofort als Stellungnahme für die polnische Staatsräson ausgelegt.“ Und mit der polnischen Staatsräson kann man in Schlesien keinen Blumentopf gewinnen — denn für aufrechte, ganz gleich, ob deutsch oder polnisch orientierte Schlesier ist Polen gewissermaßen Ausland.

Seit Primas Glemp vor drei Jahren öffentlich erklärte, deutschsprachige Messen seien unnötig, da es in Schlesien überhaupt keine Deutschen gebe, ist die polnische katholische Kirche selbst bei vielen katholischen Deutsch-Schlesiern als Büttel des Staates verschrien. Daß Bischof Nossol sich dennoch erfolgreich für deutschsprachige Gottesdienste in Breslau und auf dem St. Annaberg eingesetzt hat, entlastet zumindest die Oppelner Kurie von dem Verdacht, die Schlesier polonisieren zu wollen.

„Die Äußerung Glemps war nicht sehr glücklich.“ Mit diesen Worten macht ein Oppelner Kirchenmann schulterzuckend deutlich, daß die Loyalität zum Episkopat ihre Grenzen hat. Politische Stellungnahmen gegen die Aktivitäten der Vertriebenen könnten den schwierigen Balanceakt der schlesischen Kirche gefährden. Denn auch innerhalb des Klerus gibt es Widerstände gegen Nossols Linie. Eine Priesterversammlung zu Fragen der Ausweitung deutschsprachiger Gottesdienste wurde durch zwanzig von fünfzig Eingeladenen boykottiert, berichtet Mis von den 'Oberschlesischen Nachrichten‘.

„Warum soll die Kirche die einzige Autorität in Schlesien sein?“ wehrt sich Hannich, „es gibt ja auch noch den Staat.“ Daß der sich bei den Deutsch-Schlesiern wieder eines besseren Ansehens erfreut, seit Mazowieckis Regierung den Weg frei gemacht hat für die Minderheitenvereine, bestreitet auch Bürgermeister Gaida nicht. Dennoch hat er Angst, „vor dem polnischen Chauvinismus — es entstehen immer mehr minderheitenfeindliche Parteien“. Und klar ist ihm auch, daß alles wieder zurückgedreht werden kann, wenn Walesa und vor allem seine zum Teil nationalistischen Bündnispartner an die Macht kommen.

Auch Czeslaw Tomalik verkündet in den Dörfern: „Eure neue Freiheit habt ihr der Regierung Mazowiecki zu verdanken.“ Die Botschaft dürfte ankommen, Walesas Worte von Deutschland, das „von Europas Landkarte gewischt wird, wenn es noch einmal das europäische Gleichgewicht stört“, ist allen noch gut in Erinnerung, auch wenn der Danziger Gewerkschaftschef die Äußerung inzwischen zurückgenommen hat. Deshalb findet Ludwig Pryszcz es auch so wichtig, daß Deutschland sich das Recht vorbehält, über die Minderheitenrechte für die Deutsch- Schlesier zu wachen.

Und Bernard Gaida berichtet, der Gemeinderat habe bereits diskutiert, in Kontakt mit den anderen Minderheiten in Schlesien zu treten: Mir den Slowaken im Süden etwa oder den über ganz Polen verstreuten Ukrainern. Auch wenn sie es eigentlich nicht will — die deutsche Minderheit wird immer mehr in die „hohe Politik“ hineingezogen.