Vier Verletzte nach Polizeischüssen

Frankfurt (ap/taz) — Die Dienstwaffen bei der Polizei sitzen zunehmend locker. Bei zwei Kontrollen in der Nacht zum Dienstag sind insgesamt vier Menschen durch Schüsse aus Polizeiwaffen verletzt worden. In Frankfurt am Main wollte die Polizei nach einem falschen Alarm Fahrer und Beifahrer eines Wagens kontrollieren. Dabei löste sich nach Justizangaben ein Schuß aus einer Dienstpistole und verletzte den Autofahrer schwer. In Eberswalde-Finow in Brandenburg schossen Polizisten gleich hinter drei Jugendlichen her, die vor ihrer drohenden Festnahme flohen. Nach einer Personenkontrolle hat ein Polizist im brandenburgischen Eberswalde auf zwei flüchtende junge Männer und ein 15jähriges Mädchen geschossen und sie verletzt. Weil sich die Jugendlichen nicht ausweisen konnten, seien sie mit einem Wagen geflohen, „obwohl sie nach Polizeiangaben warnend auf die Anwendung der Dienstwaffe hingewiesen worden seien“, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur 'adn‘. Einer der Polizisten habe mehrmals hinter ihnen hergeschossen und die Flüchtenden getroffen. Die Kriminalpolizei prüfe jetzt die Rechtmäßigkeit des Schußwaffengebrauchs. Das Mädchen habe inzwischen das Krankenhaus verlassen können. Die jungen Männer werden dort weiter behandelt. Sie seien jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. In Frankfurt/Main hat die Polizei ein Privatauto gestellt, nachdem die Insassen eines Geldtransportwagens irrtümlich Alarm ausgelöst hatten. Justizsprecher Hubert Harth berichtete, die Bewacher des Geldtransporters hätten geglaubt, ihnen drohe ein Überfall, weil das Auto ständig hinter ihnen hergefahren sei. Der Oberstaatsanwalt bescheinigte den Insassen des Personenwagens, daß sie „keine kriminellen Absichten“ gehabt hätten. Als die Streifenbeamten mit gezogenen Waffen auf die Insassen zugingen, habe sich der Schuß „aus noch ungeklärter Ursache“ gelöst und den Autofahrer in den Hals getroffen. Er wurde schwer verletzt. Gegen den Polizisten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. wg.