Geklirre bei der SPD

■ Unbekannte warfen Scheiben ein

Rache für Berlin wollten Unbekannte und glaubten das richtige Objekt dafür in Bremen in der Findorffstraße zu finden. Also klirrten am späten Donnerstag abend im Parteihaus der SPD drei Scheiben. Und auch die SPD-Fraktion, die ihr Domizil am Altenwall hat, kam nicht ungeschoren davon. „In einem gezielten Hagel von faustgroßen Pflastersteinen gingen nahezu sämtliche zu den Straßen liegende Fensterfronten zu Bruch“, meldete gestern die SPD in einer Pressemitteilung.

Der Sachbeschädigung am Altenwall soll nach Aussagen von Zeugen von drei vermummten Personen begangenen worden sein, die den Tatort mit einem Plakat schmückte auf dem zu lesen war, daß die Blitzräumung Bremer in Rage bringe.

In Rage sind die SPD-Parteivorsitzende Ilse Janz und der Fraktionsvorsitzende Claus Dittbrenner. Janz: „Hier geht es einer Minderheit darum, Rowdytum und Krawall in die politische Landschaft der Bundesrepublik zu tragen.“ Und Dittbrenner konstatierte, daß es „einer Gruppe von Gewalttätern“ nicht um den politischen Dialog sondern ausschließlich um die Provokation des Staates. Dittbrenner: „Wer im Schutz der Nacht zu Pflastersteinen greift, disqualifiziert sich selbst in seinem Anspruch, als Gesprächspartner ernstgenommen zu haben.“ Ob er dies als direkte Antwort an eine bestimmte Gruppe verstanden wissen will oder als lediglich allgemeine Warnung, ließ Dittbrenner offen.

taz