RASSENHASS

RASSENHASS

Manchmal ist es schon erstaunlich, welchen Weitblick einige Krimi- und Thrillerschreiber in ihren Geschichten zeigen. Die Autorin June Drummond zum Beispiel wurde in Südafrika geboren. Vor zehn Jahren verließ sie den Apartheid-Staat und verfolgt seitdem engagiert die Vorgänge in ihrer Heimat. In ihrem spannenden Roman Weiße Verschwörung von 1987 beschreibt sie die Freilassung des charismatischen Führers der Schwarzen, Vusi Matlala. Die reaktionäre „Junta“-Gruppe versucht Matlala aus dem Weg zu räumen, um so das Pulverfaß Südafrika zur Explosion zu bringen.

(Bastei Lübbe)

Der amerikanische Autor Mark Graham geht in seinem Erstling ähnlich vor wie Wessel Eberson (Haß hat keine Farbe) in seinen legedären Südafrika-Krimis. Anhand einer Mordgeschichte zeichnet er in Schwarze Schatten das Bild des Landes und die unmenschliche Brutalität der Apartheid: In der „Nur für Schwarze“ zugänglichen Damentoilette im Bahnhof von Port Elizabeth wird ein weißer Gewerkschaftsfunktionär ermordet aufgefunden. Chefinspektor Nigel Mansell wird die Aufklärung des Mordfalls übertragen. Aber auch Major Hymie Wolffe von der gefürchteten Security Branch, der Apartheids-Polizei, schaltet sich in die Untersuchungen ein. Da Mansell seine Abscheu vor der staatlichen Rassenunterdrückungspolitik nur schwer verstecken kann, gerät er schnell mit dem Major aneinander. Hinzu kommt, daß es ihm allmählich dämmert, daß der Tote in der Damentoilette nur die Spitze eines noch größeren Verbrechens ist.

(Kabel Verlag)