Karola Bloch auf Distanz zur PDS

Berlin (taz) — Die Tübinger Publizistin Karola Bloch hat ausdrücklich Meldungen widersprochen, sie sei Mitglied der PDS oder der Linken Liste/PDS. In einer Presseerklärung, die der Verleger und Herausgeber ihrer Texte jetzt in ihrem Namen publizierte, heißt es u.a., Frau Bloch halte zwar weiterhin an dem — wie ihr Ehemann Ernst Bloch es nannte — „Tagtraum“ eines Sozialismus mit menschlichem Antlitz fest.

Daraus jedoch eine Unterstützung der PDS zu konstruieren widerspreche ihren Auffassungen. Der „menschliche Traum von einer gerechten Gesellschaft “ könne nicht im Schatten der SED und ihrer Rechtsnachfolger Wirklichkeit werden. Frau Bloch denke deshalb nicht daran, Mitglied der PDS oder Linken Liste zu werden, werde auch nicht zu deren Wahl aufrufen oder ihnen die Stimme geben. Obwohl den zuständigen Funktionären der PDS dies bekannt gewesen sei, hätten sie die vermeintliche „Information“ verbreitet, Karola Bloch stünde eventuell als unabhängige Kandidatin für die PDS-Parlamentsliste zur Verfügung.

Von der Linken Liste/PDS sei sie sogar als vermeintliches Mitglied und als künftige Eröffnungsrednerin des ersten gesamtdeutschen Parlaments emporstilisiert worden. „Diese Art von Personalpolitik“, so stellt die 85jährige Karola Bloch jetzt in der Erklärung ihres Verlages klar, sei ohne ihr Einverständnis geschehen. Sie hätte diese unvermißverständliche Absage an eine PDS- Mitgliedschaft auch bei einem persönlichen Treffen gegenüber Gysi direkt kundgetan. Die bei diesem privaten Treffen mit Gysi aufgenommenen Fotos sollen jetzt nach dem Willen von Frau Bloch nicht weiter verbreitet werden dürfen. Ve.