Unmut über Iraks Geiselmanöver

■ Vereinigte Staaten und Großbritannien bekräftigen ihre harte Haltung und beschuldigen Saddam des „Zynismus“/ Irak verstärkt Truppen im annektierten Kuwait um 200.000 Mann

Paris/Bagdad (ap/adn) — Im Westen hat die irakische Ankündigung, von Weihnachten bis März würden nach und nach alle der 6.500 im Lande festgehaltenen Geiseln freigelassen, Unmut ausgelöst. US-Präsident Bush und die britische Premierministerin Thatcher, die ihre harte Haltung im Golfkonflikt bekräftigten, bezeichneten die Mitteilung am Montag als „zynisch“. Die Bundesregierung nannte sie „unseriös“. Erneut sprachen sich Bush und Thatcher für einen Krieg gegen den Irak aus, wenn sich Bagdad nicht aus Kuwait zurückziehe.

Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat gestern entschieden, die Truppen im besetzten Kuwait um 200.000 Mann zu verstärken. Irak hat nach eigenen Angaben bisher bereits 250.000 Soldaten in Kuwait stationiert, nach Schätzungen westlicher Diplomaten sogar 400.000. Ihnen stehen bisher 230.000 US-Soldaten gegenüber. Auch Bush schickt laufend Verstärkungen an den Golf. SEITE 8