Kindergarten-Planung „Schlag ins Gesicht“

■ Evangelische Kirche ist sauer auf Wedemeier

Nicht nur die ÖTV, auch die evangelische Kirche läuft Sturm gegen das geschrumpfte Kindergartenprogramm des Senats. Als „Schlag ins Gesicht“ bezeichneten kirchliche KindergärtnerInnen und PädagogInnen gestern die Ankündigung Bürgermeister Wedemeiers, eine qualitative Verbesserung der Kindergartenbetreuung könne es frühestens nach 1995 geben.

Die Kirche bietet zur Zeit 2800 Kindergärtenplätze und 800 Spielkreisplätze an. Man sei jedoch nicht bereit, „die Zeche für die staatliche Fehlplanung im Kindergartenbereich zu zahlen“, so Ilse Wehrmann, zuständige Referentin der Evangelischen Kirche. Wehrmanns Kritik richtet sich vor allem gegen Wedemeiers Äußerung, die flächendeckende Versorgung sei zu 85 Prozent gedeckt und solle bis 1995 auf 90 Prozent erhöht werden. Das kann laut Wehrmann angesichts von 4000 fehlenden Plätzen nur bedeuten, daß die Gruppengrößen von 20 auf 25 Kinder heraufgesetzt werden, ohne gleichzeitige Verbesserung der Rahmenbedingungen.

Die KindergärtnerInnen wollen „eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen nicht hinnehmen“. Verantwortlich dafür sei nicht der kirchliche Arbeitgeber, sondern die Sparpolitik des Senats. In einem „Spitzengespräch“ mit Sozialsenatorin Uhl will die Kirche in der kommenden Woche ihre Vorstellungen von einem pädagogisch begründeten Kindergartenkonzept verdeutlichen. asp