Hochschule im Streik

■ Wirtschafts-StudentInnen wollen Professoren

Im Fachbereich Wirtschaft der Bremer Hochschule wird wieder gestreikt: Seit gestern morgen, 9:30 Uhr, sind die Eingangstüren mit Schlössern und studentischen Streikposten gesichert, Vorlesungen finden auch heute nicht statt. Mit der vorerst bis Mittwoch befristeten Aktion wollen die StudentInnen Druck für ihre Forderung nach sofortiger Besetzung von 13 ProfessorInnen-Stellen, Kapazitätserweiterung der Mensa am Neustadtswall und Neueinstellung von wissenschaftlichem Personal und Verwaltungskräften machen.

Knapp 300 der 1.600 eingeschriebenen StudentInnen hatten gestern morgen auf einer Vollversammlung zu 90 Prozent für den Streik gestimmt. Am Donnerstag soll wiederum eine Vollversammlung über eine mögliche Fortsetzung des Streiks beraten.

„Ich weiß nicht, was das jetzt noch bewirken soll“, wunderte sich Hochschul-Kanzler Jürgen- Peter Henckel über den neuen Streik im Wirtschafts-Fachbereich. Schließlich seien sieben ProfessorInnen-Stellen „konkret besetzbar“, in vier Fällen sei das Berufungsverfahren bereits weit fortgeschritten.

Allerdings gebe es immer wieder Schwierigkeiten, überhaupt geeignete BewerberInnen für die C-3-Professuren in Betriebswirtschaft zu finden. „Einmal hatten wir auf auf eine Ausschreibung keine einzige Bewerbung“, berichtet Henckel. Und da die Hochschule mindestens fünf Jahre praktische Erfahrung verlangt, sei mit einem Bremer Professoren-Gehalt von 70.000 bis 90.000 Mark im Jahr kaum ein Betriebswirtschaftler aus der „freien Wirtschaft“ abzuwerben, wo leicht das doppelte verdient werden kann. Ase