■ NOCH 3322 TAGE BIS ZUM JAHR 2000
: Immer Ärger mit toten Tieren

Die Einwohner der Stadt Danbury im US-Bundesstaat Connecticut beschäftigt derzeit nur eine Frage: Welche Katze wurde im Garten der Kongreßabgeordneten Lynn Taborsak mit allen familiären Ehren bestattet, wenn die Taborsak-Katze sich trotz allem bester Gesundheit erfreut? Nach bisherigen Ermittlungen stellt sich die Sache so dar: Die als rötlich getigert beschriebene Katze der Taborsaks, deren Name mit Odie angegeben wurde, verschwand am 13. November vom Rücksitz der Familienlimousine auf mutmaßliches Nimmerwiedersehen. Noch in der gleichen Nacht fand Frau Taborsak eine rötlich getigerte Katze mausetot auf der Straße. Sie kratzte das Tierchen vom Asphalt und wickelte den Leichnam in ein Handtuch. Danach wurden die sterblichen Überreste in einer feierlichen familiären Prozedur im Garten beerdigt. Die Trauergemeinde hatte die Rechnung ohne Odie gemacht. Vier Tage nach dem traurigen Ereignis kam eine rötlich getigerte Katze zu den Taborsaks und gab sich dort eindeutig hauskatzenmäßig als Odie zu erkennen. Seitdem stellte sich der ganze Ort die Frage: Welche Katze wurde beerdigt? Die Taborsaks haben es noch nicht herausgefunden. Sie versicherten jedoch, daß die platte Katze von der Straße so liebevoll beerdigt wurde, wie eine tote Katze nur beerdigt werden kann.

In Midwest City/Oklahoma gab's mächtigen Ärger mit einem toten Vogel. Aus Wut darüber, daß der traditionelle Truthahn für Thanksgiving nicht rechtzeitig aus der Tiefkühltruhe geholt wurde, ging Scott Nelson mit dem gefrorenen Vogel auf seine Frau los. Ehefrau Jackie schilderte die Ereignisse folgendermaßen. Ihr Mann sei über das Versäumnis, den Puter rechtzeitig aufzutauen, so wütend geworden, daß er den eiskalten Braten aus dem Fenster auf den Parkplatz ihres Hauses geworfen hätte. Als sie mit ihrem Kind im Auto fliehen wollte, habe er ihr den Vogel nachgeschmissen und dabei die Windschutzscheibe zerdeppert. Dann habe er sie aus dem Wagen gezerrt und mit dem arg ramponierten Truthahn bedroht. Sie habe sich aber befreien können und sei schnurstracks zum Polizeipräsidium gefahren, um Anzeige zu erstatten. Nelson wurde festgenommen, später aber gegen eine Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Mit der Anklage wird es wahrscheinlich Schwierigkeiten geben. Die Staatsanwaltschaft konnte sich noch nicht festlegen, ob es „Angriff mit einer tödlichen Waffe“ heißen muß oder vielleicht doch „Angriff mit einer toten Waffe“. Karl Wegmann