UNTERM STRICH

Am Freitag ist Roald Dahl im Alter von 74 Jahren gestorben. Dahl nahm in der britischen Kinderliteratur der vergangenen 25 Jahre eine besondere Stellung ein: Der Autor von James und der Riesenpfirsich und Sophiechen und der Riese war in seinem Heimatland der bei weitem erfolgreichste Kinderbuchautor. Gleichzeitig wurde er von vielen Erwachsenen, Eltern und Lehrern wegen seiner skurril-makabren Texte abgelehnt. Mit seinen Kinderbüchern habe er „auf eine subversive Art Moral predigen“ wollen. In Deutschland ist der britische Schriftsteller norwegischer Abstammung vor allem mit seinen gruseligen Erzählbänden Küßchen, Küßchen und Kuschelmuschel bekannt geworden.

Die 18jährige Amerikanerin Wendy Warner hat am Samstag in Paris den mit 60.000 Francs dotierten ersten Preis beim internationalen Rostropowitsch-Wettbewerb für Cellisten gewonnen. Wendy Warner, die bereits in den USA zahlreiche Preise errungen hat, ist seit Herbst vergangenen Jahres Rostropowitschs Schülerin am Curtis Institute of Music. Der zweite Preis ging an den 33jährigen Briten Colin Carr, der dritte wurde zu gleichen Teilen den 19jährigen Franzosen Anne Gastinel und Xavier Philips zuerkannt. An dem Wettbewerb hatten sich 47 junge Musiker aus 13 Nationen beteiligt.

Nach rund 25 Jahren Unterbrechung soll der in der deutschen Literaturgeschichte berühmte Friedrichshagener Dichterkreis wiederbelebt werden. Autoren aus beiden Stadtteilen Berlins hatten am Samstag in einer Lesung an die mit Friedrichshagen verbundenen Arbeiten von Theodor Fontane, Wilhelm Bölsche, Peter Hille, den Brüdern Hart, Günter Bruno Fuchs und Johannes Bobrowski erinnert. Mehr als 200 Künstler, darunter die Skandinavier August Strindberg und Knut Hamsun, zählten zu dem vor hundert Jahren gegründeten Friedrichshagener Dichterkreis. Neuinitiator ist der Ostberliner Schriftsteller Helmut H. Schulz (Dame in Weiß, Verbotene Liebe). Der Verband Deutscher Schriftsteller in West-Berlin und die Neue Gesellschaft für Literatur fördern sein Anliegen.