Flowerpornoes

■ An Impertinenz grenzende Permanenz

Mit gleichmütiger, an Penetranz grenzender Permanenz erscheitn jedes Jahr seit 1988 eine neue LP von den Flowerpornoes aus Duisburg, dem größten Binnenhafen der Welt. Mit derselben, gleichmütigen, an Impertinenz grenzenden Permanenz singen sie mal englisch, mal deutsch, mal knochig- spröde, dann wieder aufdringlich perserteppichschwulweichlyrisch ihren Flowerpop ein.

Seit Bestehen dieser Band zollt ihnen die deutsche wie die internationale Presse einmütig mit wohlmeindendem Kopfnicken Aufmerksamkeit und Beifall, sind sich die Kolleginnen und Kollegen der schreibenden Zunft über die blühende, erfolgreiche, ja, zwingend-einzigartige Zukunft der vier Ruhrpöttler einig.

Diese bescheren sich und ihrem Publikum eine wohltemperierte, wenig aufregende Mischung aus Garagenpop und Synthieklängen, sind gleich in doppelter Besetzung mit Keyboards, Orgeln und ähnlichen Klangerzeugungsmaschinen ausgestattetm vergessen dabei — ihrer charismatischen Ausgeglichenheit zuliebe — nie, auch mal eine wirklich ganz harte Gitarrenschrammelpassage (nee, echt jetzt) einzubauen.

Da geigen Geigen, Synthies syntheten, Bässe bassen untendrunter und drumherum. Munter-poppig wird balladige Lethargie mit ausgeruhten, niemals treibenden Garagen-(die mit Zentralheizung)Beats gemischt, der Gesang hält sich wohlformuliert schleppend-schräg.

Amöäßlich ihrer allertneuesten LP begeben sich die Vier auf eine ihrer gutgelaunten Tourneen, erfreuem mit jedem ihrer Gigs das herz eines jeden Gemüsehändlers und dürften auch diesmal wieder permanent dezente Hochrufe (aber bitte mit Sahne) ernten. Erika

Um 21 Uhr im Jugendclubhaus Lindenpark