Nicht erwünscht

■ 'magnus‘ darf nicht in Berliner Pressekonferenz

Berlin. Wenn das Wort Mitglied einen Sinn hat, dann in diesem Fall. Doch eben Mitglied werden darf das schwule Monatsmagazin 'magnus‘ nicht bei der Berliner Pressekonferenz – einer Vereinigung, in der praktisch alle in Berlin erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften sowie Presseagenturen und elektronischen Medien zusammengeschlossen sind. Die Berliner Pressekonferenz führt regelmäßig die Senatspressekonferenzen durch — Nichtmitglieder sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die 'magnus‘-Redaktion erhielt schon im September die Ablehnung und wandte sich jetzt per Brief an die Mitglieder der Berliner Pressekonferenz mit der Bitte um freundliche Unterstützung.

Gegenüber 'magnus‘ war die Ablehnung damit begründet worden, daß das Magazin »nicht den Richtlinien der Berliner Pressekonferenz entspreche«. Dem 'magnus‘-Redakteur Klaus Lucas ist jedoch völlig schleierhaft, welchen der Richtlinien 'magnus‘ nicht entsprechen sollte. 'magnus‘ habe zweifellos das von der Pressekonferenz geforderte »Interesse an einer ständigen Berlin-Berichterstattung«, schließlich sei Berlin die bundesdeutsche Schwulenmetropole. Auch die geforderten »Grundsätze einer freien und unabhängigen Presse gemäß Artikel 5 Grundgesetz« seien bislang für 'magnus‘ kein Problem gewesen. Lucas: »Wir wollen gar nicht spekulieren, welche unterschwelligen Motivationen hier den Ausschlag gaben.«

Auch der taz waren jahrelang von der Berliner Pressekonferenz keine Rosen ausgestreut worden. Selbst das 'Berliner Mietermagazin‘ ist bis heute nicht dabei. kotte