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Die Ö-Laute zum Beispiel

■ Zum Thema „Fremde — In Memoriam Hubert Fichte“ fand im Oktober ein Literatursymposion (im Rahmen des „Steirischen Herbstes“) statt. Wir dokumentieren zwei dort verlesene Texte

Das Fremde aus der Dose

Es gibt in jeder Stadt eine erstaunlich große Anzahl von Menschen, die nicht lesen können. Einige von ihnen sind noch zu jung dafür, andere lehnen es ab, die Schriftzeichen zu lernen. Es gibt auch viele Touristen und Arbeiter aus anderen Ländern, die mit einem anderen Schriftzeichen leben. In ihren Augen scheint das Bild einer Stadt wie verrätselt oder bedeckt.

Als ich nach Hamburg kam, konnte ich zwar schon alle Buchstaben des Alphabets, aber ich konnte auch die einzelnen Buchstaben lange beobachten, ohne die Bedeutung der Wörter zu sehen. Ich blickte zum Beispiel jeden Tag auf dieselben Plakate vor der Bushaltestelle und las niemals die Namen der Produkte, die dort fett gedruckt waren. Ich weiß nur, daß auf einem der schönsten Plakate von ihnen siebenmal der Buchstabe „S“ auftauchte. Ich glaube nicht, daß dieser Buchstabe mich an die Gestalt einer Schlange erinnerte. Nicht nur das „S“, sondern auch die anderen Buchstaben des Alphabetes hatten im Unterschied zu einer lebenden Schlange weder Fleisch noch Feuchtigkeit. Ich wiederholte die S-Laute im Mund und merkte dabei, daß meine Zunge mir plötzlich fremd schmeckte. Ich wußte bis dahin nicht, daß die Zunge auch nach etwas schmecken konnte.

Die Frau, die ich damals an dieser Haltestellte kennenlernte, hatte einen Namen, der mit S anfing: Sascha. Ich wußte sofort, daß sie nicht lesen konnte. Sie blickte mich jedes Mal an, wenn sie mich sah, intensiv und interessiert, aber sie versuchte dabei niemals, etwas aus meinem Gesicht herauszulesen. Damals erlebte ich oft, daß die Menschen unruhig wurden, wenn sie mein Gesicht nicht lesen konnten wie einen Text.

Es ist merkwürdig, daß ein fremder Gesichtsausdruck oft mit einer Maske verglichen wird. Liegt der Wunsch diesem Vergleich zugrunde, hinter dem fremden Gesicht ein bekanntes zu entdecken?

Sascha konnte jede Art Unlesbarkeit mit Ruhe akzeptieren. Sie wollte nichts „lesen“, sondern alles genau beobachten. Sie war wahrscheinlich Mitte fünfzig. An die Farbe ihrer Haare kann ich mich nicht erinnern. Ich habe es als Kind nicht gelernt, mir die Farbe der Haare merken. Sascha stand oft an dieser Bushaltestelle, um ihre Freundin abzuholen. Denn Sonja, so nannte sie ihre Freundin, konnte nicht alleine aus dem Bus aussteigen. Ihre Arme und Beine konnten nicht gemeinsam ein Ziel erreichen, weil sie sich nicht an eine Anweisung hielten.

Sascha drückte Sonjas Arme und Beine zusammen und rief ein paar mal ihren Namen, als könnte der Name ihre Glieder zu einer Einheit bringen.

Sascha und Sonja wohnten zusammen in einer Wohnung. Dreimal in der Woche kam ein Betreuer zu ihnnen und erledigte alles, was schriftlich gemacht werden mußte. Außer lesen und schreiben konnten sie alles, was sie im Leben brauchten.

Ich wurde auch ein paar Mal bei ihnen zum Kaffee eingeladen. Es gab Fragen, die Sascha und Sonja mir nie gestellt haben, obwohl ich sonst überall solchen Fragen begegnete: Diese Fragen fangen an mit: „Stimmt es, daß die Japaner...“ Das heißt, die meisten Menschen wollten wissen, ob das, was sie in einer Zeitung oder Zeitschrift gelesen haben, wahr oder falsch ist. Dabei wird die Tatsache vergessen, daß alle kulturellen Besonderheiten eines fremden Landes, über die man sofort reden kann, keine Wichtigkeit besitzen.

Jeder Versuch, den Unterschied zwischen zwei Kulturen zu beschreiben, gelang mir nicht, weil ich mich in einer Welt befand, in der keine Sprache arbeitete. Der Unterschied wurde direkt auf meine Haut aufgetragen wie eine fremde Schrift, die auf einer Maske geschrieben wurde.

Jeder fremde Klang, jeder fremde Blick und jeder fremde Geschmack wirkten unangenehm auf den Körper so lange, bis der Körper sich veränderte. Die Ö-Laute zum Beispiel drängten sich zu tief in meine Ohren und die R-Laute kratzten in meinem Hals. Es gab auch Redewendungen, bei denen ich eine Gänsehaut bekam wie zum Beispiel „auf die Nerven gehen“ oder „in die Hose gehen“.

Die meisten Wörter, die aus meinem Mund herauskamen, entsprachen nicht meinem Gefühl. Dabei stellte ich auch fest, daß es in der Muttersprache auch kein Wort gab, das meinem Gefühl entsprach. Ich hatte das nur nicht intensiv wahrgenommen, bis ich in einer fremden Sprache zu leben anfing.

Ich ekelte mich oft vor den Menschen, die fließend ihre Muttersprache sprachen. Sie machten den Eindruck, daß sie nichts anders denken und spüren konnten als das, was ihre Sprache ihnen schnell anbieten konnte.

Von unserer Bushaltestellte konnte man nicht nur die verschiedenen Werbeplakate, sondern auch die Schilder einiger Restaurants sehen. Eines von ihnen gehörte zu einem chinesischen Restaurant, das „Goldener Drache“ hieß. Zwei chinesische Schriftzeichen leuchteten gold und grün. Das erste Zeichen bedeutet „gold“ und das zweite bedeutet „Drache“, erklärte ich Sascha, als sie auf das Schild lange blickte. Sascha sagte mir dann, daß das Zeichen tatsächlich eine ähnliche Gestalt hat wie ein „richtiger“ Drache. Es ist zwar möglich, in diesem Zeichen das Bild eines Drachen zu sehen: Das Kästchen rechts oben könnte ein Drachenkopf sein, und die Striche auf der rechten Seite erinnern mich an den Rücken des Drachen. Dennoch ist dieses Schriftzeichen kein Abbild des Drachens, sondern ein Ideogramm. Ein paar Wochen später zeigte mir Sascha eine Teetasse und sagte, daß sie dort das Zeichen „Drache“ entdeckt habe. In der Tat stand dieses Zeichen auf der Tasse. Sascha hatte sie in einem Laden gefunden und sofort gekauft. Zum ersten Mal im Leben konnte sie lesen. Ich wollte ihr dann noch mehr Schriftzeichen beibringen. Sie wird zwar eine Analphabetin bleiben, da sie nicht das „Alphabet“ lesen kann, aber sie kann jetzt ein Schriftzeichen lesen und weiß, daß das Alphabet nicht das einzige Schriftsystem der Welt ist.

Vor der Bushaltestelle gab es einen kleinen Laden, in dem Sascha ab und zu eine Seife für Sonja kaufte. Sonja liebte Seife, genauer gesagt, liebte sie die Verpackung der Seife. Die Verpackung der Seife trügte. Denn auf dem Verpackungspapier wurden Schmetterlinge, Vögel oder Blumen gemalt, obwohl der Inhalt eine Seife ist. Es gibt nicht so viele Produkte, auf deren Verpackung etwas gemalt ist, was mit dem Inhalt direkt nichts zu tun hat. Sonja packte sofort die Seife aus, wenn sie eine von Sascha bekam, und packte sie wieder ein.

Einmal war ein Phoenix gemalt und darauf stand in einer feinen Schrift „Seife“, was Sonja natürlich nicht lesen konnte. Sonja verstand nur das Bild des Phoenix und den Inhalt: die Seife.

Nur weil es die Schrift gibt, dachte ich mir damals, hat man auf der Verpackung einen Phoenix gemalt anstatt ein Stück Seife. Was könnte sonst die Bedeutung des Inhalts, nämlich die Seife, festhalten, wenn die Schrift nicht da wäre? Es würde dann die Gefahr bestehen, daß die Seife sich im Laufe der Zeit in einen Phoenix verwandelt und wegfliegt.

Einmal kaufte ich mir eine kleine Dose im Supermarkt, auf der eine Japanerin gemalt war. Ich öffnete die Dose zu Hause und sah ein Stück Thunfisch darin. Die Japanerin schien sich während der langen Schiffsfahrt in ein Stück Fisch verwandelt zu haben. Diese Überraschung erlebte ich an einem Sonntag, weil ich mich entschlossen hatte, sonntags keine Schrift zu lesen. Statt dessen beobachtete ich intensiv die Menschen, die ich auf der Straße sah, so als wären sie vereinzelte Buchstaben. Manchmal setzten sich ein paar Menschen zusammen in ein Café und so bildeten sie gemeinsam ein Wort für eine Weile. Dann lösten sie sich, um ein neues Wort zu bilden. Es muß ein Moment gegeben haben, in dem die Kombination dieser Wörter zufällig mehrere Sätze bildete und in dem ich diese fremde Stadt wie einen Text hätte lesen können. Aber ich entdeckte niemals einen Satz in dieser Stadt, sondern nur Buchstaben und manchmal einige Wörter, die mit dem „Inhalt“ der Kultur direkt nichts zu tun hatten. Diese Wörter motivierten mich hin und wieder, die äußere Verpackung zu öffnen, um eine weitere Verpackung darunter zu entdecken.Yoko Tawada

Die Autorin, geboren 1960 in Tokio, kam 1980 zum ersten Mal nach Deutschland — allein, mit der Transsibirischen Eisenbahn. Sie lebt seit 1982 in Hamburg und veröffentlichte 1989 den Kurzroman Das Bad beim Konkursbuchverlag in Tübingen.

Magenbeschwerden und Fremdsprachen

Ich bin ein gebürtiger Deutscher, Jude, Kosmopolit, wehrhafter Pazifist, Zigeuner, Österreicher, K.u.K.-Mensch, Ukrainer, Pole — da meine Eltern aus diesen Gegenden stammen — bin angeblich ein bißchen verrückt, aus meiner persönlichen Perspektive gesehen allerdings völlig normal.

„Der ist dich völlig bescheuert“, sagen meine Verwandten, „denn er liebt doch tatsächlich die Sprache jenes Volkes, in dessen Namen Millionen Wehrlose erschossen, erschlagen, ausgehungert oder vergast und verbrannt wurden, er liebt die Sprache jenes Volkes, in dessen Namen kleine Kinder lebendig in den Ofen geschmissen wurden. Und nicht nur das: Er ist sogar in das Land der alten Nazis, die von allem nicht gewußt hatten, zurückgekehrt.“

Das stimmt allerdings. Und es stimmt auch nicht, denn Deutschland gehört auch mir, und die Sprache, die ich liebe, ist die Sprache Martin Bubers und Sigmund Freuds, Stefan Zweigs, Alfred Döblins und vieler anderer, die mir Vorbilder waren, aber vor allem die Sprache, die ich als Kleinkind gestottert hatte, in dieser Sprache wurden mir Wiegenlieder gesungen, meine Eltern haben sie gesprochen und meine Großeltern (die allerdings ein wenig jüdisch verfärbt), und keiner von ihnen sagte „good night“ zu mir — wenn ich als Kind zu Bett gebracht wurde — sondern „gute Nacht“. Deutsch war auch die Sprache jenes jüdischen Frontsoldaten, der bei Verdun für Deutschland die Beine verlor und später im Rollstuhl nach Auschwitz fuhr.

Aber ich schweife ab. Wie war das doch mit der deutschen Sprache? Als Kind dachte ich gar nicht darüber nach. Es war nur „die Sprache“, die man eben spricht, um sich verständlich zu machen, die Sprache, in der man auch träumt, die man benutzt, um Aufsätze zu schreiben oder Briefe an Verwandte, Freunde und kleine Mädchen, in die man verliebt war. In der Schule lernten wir Französisch. „Er müßte auch Englisch lernen“, sagte mein Vater, „weil wir ja bald nach Amerika auswandern, und dort sprechen die Leute angeblich alle Englisch.“ Also nahm ich englischen Privatunterricht. Es machte mir sogar Spaß. Aber weder Englisch noch Französisch waren für mich wirkliche Sprachen. Irgendwie war mir schon damals klar, daß andere Sprachen für mich immer nur Ersatzsprachen bleiben würden, die Krücken eines vorübergehend Gelähmten, die er wegwirft, wenn er wieder auf eigenen Beinen gehen kann.

1938 wollten wir nach Amerika auswandern, aber da irgend etwas mit den Einwanderungsdevisen nicht stimmte, wurde nichts aus der Auswanderung. Im Sommer 1938 flüchteten wir nach Rumänien, und zwar nach Sereth, einer kleinen jüdischen Stadt in der Bukowina, einer Provinz, die mal zu Österreich gehört hat. In der Bukowina wurden viele Sprachen gesprochen, vor allem Rumänisch, Ruthenisch, Jiddisch und Deutsch. In der kleinen Stadt Sereth, wo meine Großeltern wohnten, sprachen die Bildungsbürger Deutsch, die Orthodoxen Jiddisch und das sogenannte Volk ein deutsches Kauderwelsch mit jiddischen Sprachbrocken.

Die Beamten sprachen Rumänisch, aber mit ihnen hatte man selten Kontakt; Rumänisch und Ruthenisch sprachen auch die Bauern, die einmal wöchentlich zum Markt nach Sereth kamen. Da die Juden in Sereth unter sich blieben, hatte ich kaum Gelegenheit, Rumänisch oder Ruthenisch zu sprechen. Deutsch verstanden sogar die Orthodoxen. Ich sprach also weiter Deutsch, dachte mir nichts dabei, nahm deutschen Privatunterricht, gab mir keine Mühe, mir irgendwelche Sprachkrücken anzulegen, kurz: Deutsch blieb weiterhin nicht nur Mutter-, sondern auch Umgangssprache. Im Jahre 1941 wurde die gesamte jüdische Bevölkerung aus der Bukowina nach der Ukraine deportiert. Zwar war ich in der Ukraine, hatte aber — da wir im Ghetto lebten — keinen Kontakt mit Ukrainern. Die Juden sprachen Deutsch, Jiddisch und Kauderwelsch. Was mich betrifft: Ich sprach weiterhin Deutsch. Im Jahre 1944 marschierten die Russen ein. Jetzt, so hieß es, wird alles anders werden. Diejenigen, die bei den Russen bleiben wollen, müssen Russisch lernen. Ich hatte aber keine Lust, bei den Russen zu bleiben und flüchtete nach dem sogenannten freien Westen. Ende 1944 gelange ich mit einem gefälschten Paß nach Palästina.

Bleiben wir bei der Sprache: In Palästina verkehrte ich mit deutschen und österreichischen Emigranten und sprach weiter Deutsch. 1947 fuhr ich nach Europa zurück, nach Frankreich. Dort lernte ich zwar Französisch, das heißt ich frischte mein Schulfranzösisch auf, lernte es aber nicht gut genug. 1951 wanderte ich nach den Vereinigten Staaten aus.

Auf dem französischen Schiff — es hieß „De Grasse“ — fuhr auch die Schauspielerin Rita Hayworth. Ich traf sie zweimal, und zwar beim Volleyballspiel auf dem Deck. Im Schulenglisch erzählte ich ihr, ich sei deutscher Schriftsteller. Und deshalb greife ich an dieser Stelle zurück. Ich war zum damaligen Zeitpunkt der unbekannteste Schriftsteller der Welt. Mit vierzehn hatte ich meinen ersten Roman begonnen, das Manuskript ging im Krieg verloren. Einige stümperhafte und ziemlich romantische Novellen lagen im Reisekoffer. Auch der Anfang des neuen Romans, der Jahre später unter dem Titel Nacht erscheinen sollte. Ich schrieb Deutsch, hielt mich tatsächlich für einen deutschen Schriftsteller und war auf dem Wege nach Amerika.

In New York schrieb ich wie besessen, jobbte ab und zu, um mich über Wasser zu halten und verfolgte ein einziges Ziel: den neuen und diesmal ernsthaften Roman fertigzuschreiben. Mein Englisch wurde von Tag zu Tag besser, aber da ich den neuen Roman auf Deutsch angefangen hatte, wollte ich ihn auch in dieser Sprache zu Ende schreiben. Meine englischsprachige Umwelt zwang mich, Englisch zu sprechen. Und da man nicht sprechen kann, ohne zu denken, lernte ich englisch zu denken. Das wurde allmählich zur Gefahr, denn ich ertappte mich beim Schreiben dabei, daß ich manche Sätze auf Englisch dachte. Um nicht ganz durcheinanderzukommen, beschloß ich, die englische Sprache soweit als möglich auszugrenzen und mich nur auf die deutsche Sprache zu konzentrieren. Leicht gesagt. Ich tat, was ich konnte, verkehrte nur mit deutschen und österreichischen Emigranten, umgab mich mit deutschen Büchern und ging ab und zu in die 86.Straße, wo es ein deutsches Kino gab. Der Druck der englischsprachigen Umwelt war aber stärker, als ich anfangs geglaubt hatte.

Der Kampf gegen das Sprachenchaos in meinem Kopf und in meiner Seele legte sich irgendwie auf den Magen. Nun bekam ich jedesmal Magenstechen, wenn mich jemand zwang, Englisch zu sprechen, also auch Englisch zu denken. Denn ich hatte dabei jedes Mal das Gefühl, meinem Roman zu schaden, sprich: ihn nicht in deutscher Sprache fertigschreiben zu können.

Der Kampf des deutschschreibenden Exilautors gegen die fremde Sprache. Die fremde Sprache wird zum Feindbild. Feindbilder muß man hassen. Aber haßte ich die englische Sprache wirklich? Ein Beispiel: In einem meiner späteren Romane — der Roman Bronskys Geständnis — dessen Handlung ausschließlich in New York spielt, sagt eine Straßennutte zum Romanhelden Bronsky: „Na, du kleiner Mutterficker. Willst du 'ne schnelle Nummer schieben.“ Zugegeben: In dieser Szene wäre mir echter amerikanischer Slang lieber gewesen.

Ich beschloß 1975, in den deutschen Sprachraum zurückzukehren, um das Sprachchaos in meinem Kopf zu ordnen, um ungehindert von meiner Umwelt in meiner Sprache zu denken, zu sprechen und zu schreiben, vor allem, um nie wieder Magenstechen zu haben. Schlußfolgerung: Das Sprachenchaos habe ich geordnet. Die Magenbeschwerden jedoch habe ich noch immer, nur sind es inzwischen andere Gründe, die ich dafür verantwortlich mache.Edgar Hilsenrath

Der Autor, geboren 1926 in Leipzig, floh 1938 nach Rumänien. 1941 wurde er als Jude in die Ukraine deportiert. Er entkam dem Holocaust und wanderte 1944 nach Palästina aus. Nach längeren Aufenthalten in Paris und New York kehrte 1975 nach Berlin zurück. Veröffentlichungen: Nacht (Roman) 1964, Der Nazi und der Friseur 1977, Das Märchen von den letzten Gedanken 1989.

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