Tage des sowjetischen Films

Rockmusik, Drogen, Gangster — und immer wieder die Auseinandersetzung mit der sowjetischen Historie sind die Themen der »Perestroika-Filme« aus den Jahren 1988/89, die auf den »Tagen des sowjetischen Films« vom 29. November bis zum 9. Dezembr im Babylon (Ost) und in der Filmbühne am Steinplatz (West) zu sehen sind.

Gezeigt werden: Erstarre, sterbe und steh wieder auf (1989 von Vitali Kanewski) über das Leben zweier Kinder in einer Grubenstadt für Gefangene am Ende des Krieges. Prischwins Papieraugen (R.: Valerie Ogorodnikow, 1989), eine Dreiecksgeschichte vor dem Hintergrund der Kindertage des Fernsehens. Ono (Es) (R.: Sergej Owtscharow, 1989) eine schrille Satire auf die besondere, sowjetische Art der Geschichtsschreibung. Namenstag (R.: Sergej Selanjow/Nikolai Makarow, 1988), eine absurde Komödie über eine moderne Arche Noah voll »Alkoholiker, Räuber, Falschmünzer, Sommergäste, tüchtige Funktionäre, Prostituierte und Heilige« (Programmheft).

Ergänzt wird das Programm durch eine Werkschau mit insgesamt acht Filmen des Regisseurs Eldar Rjasanow aus den Jahren 1956 bis 1988. Dabei handelt es sich um in der Sowjetunion zum Teil äußerst erfolgreiche Komödien und Satiren aus allen Epochen der Nachkriegszeit. Eldar Rjasanow, Jahrgang 1927, gilt als einer der letzten Schüler des großen Sergej Eisenstein, sein Kassenrenner Ironie des Schicksals von 1976 erreichte 60 Millionen Menschen und ist im Rahmen der Retrospektive nun auch in Berlin zu sehen. tom-