Haus in Friedrichshain besetzt und geräumt

Friedrichshain. Der Kampf um leere Häuser geht weiter: Am vergangenen Samstag nachmittag wurde ein Haus in Friedrichshain besetzt. Micha Hammerbacher, Kandidat der AL für das Abgeordnetenhaus, erklärte, daß die Aktion hauptsächlich von Besetzern aus der Proskauer Straße 4 ausgegangen sei, da sich dort etwa 15 Leute sieben Ein- Zimmer-Wohnungen teilen müßten.

Doch gegen 20 Uhr verließen die Besetzer das Hinterhaus in der Hildegard-Jadamowitz-Straße 23 wieder — die Polizei war angerückt. Nach Angaben eines Polizeisprechers verlief alles friedlich.

Bevor die Leute das Haus verlassen mußten, habe ein Vertreter der Westberliner »Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungbausgesellschaft«, GSW, mit ihnen gesprochen. Die GSW ist die Partnergesellschaft der Friedrichshainer Wohnungsbaugesellschaft.

Für fünf Häuser (Scharnweberstraße 28, Proskauer Straße 4, Kadiner Straße 15, Rigaer Straße 101 und der Samariterstraße 32) haben am vergangenen Freitag Politiker aus dem Ost- (VL, Neues Forum, PDS) und Westteil (AL) der Stadt Patenschaften übernommen. Vier Häuser sind räumungsbedroht, weil sie nach dem Stichtag am 24. Juli besetzt wurden.

Der Magistrat hatte damals die »Berliner Linie« beschlossen und wollte keine Neubesetzungen mehr dulden. Sie fordern ein Räumungsmoratorium und wollen die Wiederaufnahme von Verhandlungen für eine Gesamtlösung für die besetzten Häuser. Die Paten, unter ihnen Harald Wolf, Ingrid Köppe, Bärbel Bohley, Jutta Braband und Micha Hammerbacher, rufen politische Organisationen und Einzelpersonen auf, ebenfalls Patenschaften für besetzte Häuser zu übernehmen. Kontakttelefon West: 3427533 und Ost: 2202091, App. 35. diak