Unser rechter Mann in Bonn

■ Was Frauen über Konrad Weiss (MdB) wissen wollen und wann sie ihn danach fragen sollten

Nun zieht Konrad Weiss, unser Mann aus Brandenburg, nicht nur als der Surrogat-Grüne in den Bundestag ein, am nächsten Sonntag, dem 9. Dezember, wird der »engagierte Journalist und Politiker in Bürgerbewegung und Volkskammer« sich auch die Carl-von-Ossietzky-Medaille an die aufrecht-flache Männerbrust heften lassen. Verleihen will ihm dieselbe die »Internationale Liga für Menschenrechte im Geist von Carl von Ossietzky« wg. »Tag der Menschenrechte 1990«. Um 11 Uhr morgens lobt dann Klaus Bednarz, und es jubiliert der Chor der IG Metall im Haus der Kulturen der Welt, öffentlich und gegen 8DM Eintritt.

Und hier eine kleine Kostprobe aus dem engagierten Schaffen des »jetzt-demokratischen« katholisch-schlesischen 90er Männerbündlers: So philosophierte er zum Beispiel in der Zeitschrift 'Kontext‘ über junge Faschisten in der DDR (wobei eigentlich junge fruchtbare, schoßbesitzende Faschistinnnen gemeint sind) unter dem Stichwort »Die Last der Gegenwart«.

Hier erkennt er, daß auch die sozialistische Gesellschaft für sich das »Prinzip der Gewalt in Anspruch« nimmt, sie »anerkennt und praktiziert es. Immer wieder wurden und werden Konflikte gewaltsam gelöst: Kritiker wurden ausgebürgert, Andersdenkende eingesperrt, Bücher und Zeitungen verboten. Gewalt, im Klassenkampf ausgeübt, gilt als hoher moralischer Wert. Gewalt gegen ungeborenes Leben wird gesellschaftlich sanktioniert. Die Mauer endlich ist die vollendete Materialisierung des Prinzips Gewalt.« Hätten Sie's gemerkt, meine Damen, was unser neuer Frauenfeind in Menschenfreundsgestalt da geschickt versteckte? Und hätten Sie's geahnt, was die Folge dieser hochheiligen Allianzierung aus Schießbefehl und Abtreibung ist: »Die grundsätzliche Bejahung von Gewalt und der Mangel an demokratischer Kultur haben den Propagandisten der neuen faschistischen Bewegung ein leicht zu beackerndes Feld bereitet.«

Vielleicht fragen Frauen unseren mutigen Seidenhemd-Ossietzky an seinem Ehrentage ja mal, wie er sich das so praktisch vorstellt mit der demokratischen Kultur beim Frauenarzt, und wie er für uns gegen die angeblich drohenden beratungswilligen faschistischen Horden bei Pro Familia von Bonn aus zu kämpfen gedenkt. grr