»Lage ist furchtbar«

■ CDU-Umweltsenator in spe, Volker Hassemer, über die drängenden Abfallprobleme in Berlin und Umland

Berlin. Maßnahmen zur Abfallbeseitigung kommen in den neuen Bundesländern nur langsam in Schwung und am drängendsten sind die Probleme in Berlin. »Die Lage für Berlin ist furchtbar schlimm«, meinte der CDU-Politiker Volker Hassemer gestern auf einer Podiumsdiskussion zum Abschluß eines viertägigen Symposiums Abfallwirtschaft in Berlin.

Nach Hassemers Meinung ist bei der Müllentsorgung die faire Zusammenarbeit mit dem Umland »das Wichtigste«, denn keine Großstadt könne seinen Müll in den eigenen Stadtgrenzen entsorgen. Die Gespräche müßten schnell aufgenommen werden, »um den ständigen, täglichen Skandal zu lösen«.

Zuvor hatte der Brandenburgische Abfallexperte Bernhard Remde darüber informiert, daß von den 2.000 Müllplätzen des neuen Bundeslandes »nicht ein einziger den Mindestregeln entspricht«. Die alten Deponien müßten jedoch weiterbetrieben werden, bis neue Standorte gefunden seien. Auch fehlten ein Landesabfallgesetz und neue Entsorgungsanlagen.

Alle Redner der Abschlußdiskussion wiesen auf die schwindende Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber technischen Großanlagen und auf die meist jahrelangen Genehmigungsverfahren hin. Befragt, ob er sich schnelle »vorläufige Genehmigungen« für Müllverwertungsanlagen vorstellen könne, sagte Hassemer, man komme dann sofort in Konflikt mit der vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung. dpa