GANGSTERBALLADEN

GANGSTERBALLADEN

Diejenigen von euch, die diese Kolumne regelmäßig lesen, wissen bereits, daß Elmore Leonard zu meinen Lieblings-Krimiautoren gehört. In seinem letzten Roman Beruf: Killer (Killshot) hat er allerdings etwas nachgelassen. Er hat sich zwar wieder ein paar herrlich verrückte Figuren einfallen lassen, aber irgendwie kommt die Geschichte nicht in die Gänge. Der Autor hat viel aus seinen anderen Büchern übernommen. Es fehlen die überraschenden Wendungen in der Geschichte. Leonard erzählt von Armand Degas, genannt Blackbird, der für die Mafia als Profikiller arbeitet. Eines Tages beschließt er, sich selbständig zu machen, und versucht zusammen mit Richie Nix, einem kleinen, schmierigen Gangster, einen Grundstücksmakler zu erpressen. Das geht gründlich schief. Sie können zwar fliehen, aber es gibt zwei Augenzeugen, und die gilt es zu beseitigen.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, der Krimi ist alles andere als langweilig, nur Elmore Leonard war wirklich schon mal besser. (Heyne)

Der neue Stern am amerikanischen Krimihimmel ist Eugene Izzi. Auch er schreibt Gangsterromane, erzählt von kleinen Gaunern, die vom großen Coup träumen, aber alle Hände voll zu tun haben, um überhaupt einigermaßen über die Runden zu kommen. Im ersten Krimi Unerbittlich (King of the Hustlers) zeichnet Izzi ein düsteres Bild von der anderen Seite des Gesetzes. Da gibt es den Dieb Tone Nello, der einem auf Bestellung alles besorgen kann, sein bester Freund ist Bobby Bebbo, ein Zigarettenschmuggler, der auch schon mal eine Luxuskarosse mitgehen läßt, wenn die Gelegenheit günstig ist. Edgew Plumber, gerade aus dem Knast entlassen, beginnt sofort, seine alte Gang wieder auf Vordermann zu bringen, und Pete „Panther“ Payne fackelt eine Kneipe ab aus der man ihn rausgeworfen hat. Schauplatz ist das Chicago der 80er Jahre. Hier hat jeder irgendeinen Dreck am Stecken, selbst die Bewährungshelfer sind korrupt. Kein Wunder, daß Andrew Vachss begeistert war und meinte: „Izzi ist der neue Großmeister unter den Kriminalautoren!“ Nach Lektüre des ersten Izzi-Romans bin ich durchaus geneigt, dieser Meinung zuzustimmen. (Bastei Lübbe)