Koalitionsverhandlung: SPD läßt CDU warten

■ Verhandlungen für die große Koalition starten erst am Mittwoch/ SPD-Teilnehmer wurden jetzt aufgestellt

Berlin. Die SPD läßt die Christdemokraten warten. Während die CDU gestern noch davon ausging, heute würden die förmlichen Koalitionsverhandlungen aufgenommen, will sich die SPD erst am Mittwoch an den Verhandlungstisch setzen. Heute nachmittag müsse zunächst die Abgeordnetenhausfraktion tagen, begründete SPD-Sprecher Michael Donnermeyer den Terminvorschlag. Die Union zeigte sich leicht pikiert. Seit letzter Woche sei man zu Verhandlungen bereit, erinnerte CDU-Sprecher Ansgar Vössing.

Der SPD-Landesausschuß benannte gestern die Mitglieder der zwölfköpfigen Verhandlungsdelegation der Sozialdemokraten. Unter der Leitung von Walter Momper gehören ihr die Mitglieder des Landesvorstandes an. Und das sind: Christine Bergmann, Klaus Böger, Marianne Brinckmeier, Monika Buttgereit, Hans-Georg Lorenz und Thomas Krüger. Hinzu kommt Gerd Wartenberg für die Berliner Bundestagsabgeordneten sowie je zwei Vertreter der West- und der Ostberliner Mitglieder der neuen Parlamentsfraktion der SPD.

Darunter sind der Fraktionschef Ditmar Staffelt sowie aus Ost-Berlin OB Schwierzina und Helmut Fechner, der Geschäftsführer der SPD- Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Der amtierende SPD- Fraktionschef in der SVV, Knut Herbst, bleibt draußen, weil er im neuen Gesamtberliner Abgeordnetenhaus kein Mandat erhielt. Der Verhandlungskommission werden darüber hinaus eine Reihe von Beratern zur Seite gestellt, darunter eine Reihe von amtierenden Senatoren der SPD wie Wolfgang Nagel, Norbert Meisner, Erich Pätzold und Ingrid Stahmer sowie der ehemalige Chef der DDR-SPD, Wolfgang Thierse. Die CDU hatte ihre Delegation, die von Eberhard Diepgen geführt wird, bereits letzte Woche bestimmt. Ihr gehören auch die Partei- Vizes Klaus-Rüdiger Landowsky und Volker Hassemer an.

Ab Mittwoch soll zunächst ein Fahrplan für die weiteren Verhandlungen aufgestellt werden. Danach werden sich Experten beider Parteien zur Diskussion fachlicher Fragen treffen und eine Koalitionsvereinbarung vorbereiten. hmt