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Heucheln und vertuschen

Verdächtig lange hat es gedauert, bis Juan Antonio Samaranch, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sich zum den zunehmenden Dopingvorwürfen der letzten Wochen geäußert hat. Und was sagt er, wo er sich doch so lange hätte was Schlaues überlegen können? Doping sei „zunächst ein deutsches Problem“. Er halte auch „eine internationale Beteiligung an der Aufklärung für falsch“. Punktum. Doping, ein deutsches Wintermärchen. Gnädigerweise erwarte das IOC den Bericht der geplanten Untersuchungskommission, der Ordnung halber. Doch es werde wohl „keine rückwirkenden Sanktionen“ gegen Athleten geben.

Gemäß dieser heuchlerichen Einschätzung spielten die Doping-Enthüllungen bei den Sitzungen olympischer Gremien in Lillehammer keine Rolle. Gegenüber der Athletenkommission gab das deutsche IOC-Mitglied Walther Tröger lediglich einen kurzen Bericht ab, ohne Diskussion.

Grundsätzlich scheint man sich einig zu sein, daß die Doping- Betreuer, -Funktionäre und -Sportärzte der Ex-DDR hart bestraft werden sollen. Bei den „Staatssportlern“ setzt sich hingegen eher die Arme-Opfer-Variante durch. miß

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