Walter Momper, ein Ninja-Kämpfer?

■ Wie der Noch-Regierende zu seinem neuen Lieblingswort »Eindringtiefe« kam

Natürlich kam es sofort zu schlüpfrigen Assoziationen, als Walter Momper auf der gestrigen Pressekonferenz zu den Koalitionsverhandlungen der staunenden Journaille gleich mehrfach den Begriff »Eindringtiefe« um die Ohren schlug. Die »Eindringtiefe« sei bei der Diskussion vieler Probleme zwischen SPD und CDU »nicht hoch genug gewesen« [oder war die Eindringhöhe nicht tief genug?]. Doch Momper meinte mit dem Wort, das weder im Brockhaus noch in Meyers Lexikon verzeichnet ist, gar nichts Versautes. Im Gegenteil. Es zeigt sich mal wieder, daß Momper gelehrig ist. Beispielsweise hat er den neuen 'Spiegel‘ gelesen und dort das neue Wort gelernt. In einem Artikel über »Ninja-Sterne«, einer gefährlichen asiatischen Wurfwaffe, die verstärkt von Jugendlichen verwendet wird, ist die Rede von einer »tödlichen Eindringtiefe in den Körper«. Eine solche erreichen die handtellergroßen Wurfsterne, erfunden in der japanischen Feudalzeit von den Todesschwadronen der Samurai (»Ninja«) mit ihren rasiermesserscharfen Kanten.

Warum kam dies gestern bei Momper wieder hoch? Ganz klar: Schon immer hatte Momper ein hysterisches Verhältnis zu Jugendbanden. Immerhin meint er jetzt ja, die SPD habe die Wahl verloren, weil sie angeblich zu wenig gegen Jugendbanden tat. Und zweitens scheint sich der Glatzenträger im Kampf mit oder gegen den Christ-Bürgermeister langsam wie ein echter Ninja- Fighter zu fühlen. kotte